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Drucksache 20/5646 Kardiovaskuläres System
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Deutscher Bundestag – 20. Wahlperiode
 Unter diesem Endpunkt sind Untersuchungen zum Einfluss von HF-EMF auf das Kreislaufsystem sowie auf Blut- parameter zusammengefasst. Dazu gehören auch Untersuchungen zum regionalen Blutfluss im Gehirn, die dank bildgebender Verfahren zunehmend attraktiv geworden sind. Obwohl der Bereich recht verschiedene Aspekte umfasst (von Messungen der Herzfrequenzvariabilität bis zum Erfassen des Sauerstoff- oder Zuckergehaltes des Blutes in einzelnen Hirnregionen), wurde er aufgrund der beschränkten Anzahl verfügbarer Studien nicht weiter unterteilt.
EEG
Eine ganze Reihe von Studien hat den Einfluss von HF-EMF auf das Gehirn mithilfe des Elektroenzephalogramms (EEG), der Aufzeichnung von Hirnströmen, untersucht. Weil das EEG, insbesondere im Schlaf, typische und auch recht stabile (reproduzierbare) Muster aufweist, sollten sich mögliche Effekte der HF-EMF durch eine Analyse der Hirnstromsignale in den EEG-Aufzeichnungen erkennen lassen. Analog wurde auch das Wach-EEG studiert. Kleinere Auffälligkeiten im EEG sind in ihrer gesundheitlichen Bedeutung, sofern sie eine solche haben, nur schwer interpretierbar.
Kognition
Viele Forschungsarbeiten sind der Frage nachgegangen, ob sich Denkleistungen (kognitive Funktionen, etwa Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Reaktionsvermögen) unter HF-EMF Exposition verändern. Das wurde primär in kontrollierten Laborsettings mit Standardtests untersucht, oft auch zusammen mit EEG-Messungen. Mit in diese Kategorie eingeschlossen sind Verhaltensstudien mit Tieren (z.B. Suchverhalten in Labyrinthen). Der Endpunkt enthält als eigene Kategorie die Rubrik »Kinder«, um die (wenigen vorliegenden) Resultate von Untersuchungen zur Kognition bei Kindern separat aufführen zu können.
Schlaf
Hier geht es um Studien, die sich mit der Wirkung von HF-EMF auf den Schlaf befassen. Bei den konkreten Endpunkten handelt es sich sowohl um objektive Parameter (z.B. solche zur Schlafarchitektur, wie sie sich in EEG-Aufzeichnungen zeigt) als auch um das subjektive Schlafempfinden. Obwohl nur wenige Studien zu Kin- dern vorliegen (vergleichbar mit dem Endpunkt Kognition) wurde auch hier die Subkategorie »Kinder« gebildet.
Unspezifische Symptome/Elektrosensibilität
Dieser Endpunkt ist einer der meist untersuchten. Als unspezifische Symptome werden Kopfschmerzen, Schlaf- störungen, Müdigkeit, Konzentrationsschwächen, diffuse Schmerzen und ähnliches bezeichnet. Von Elektrosen- sibilität (oder: elektromagnetischer Hypersensibilität – EHS) spricht man, wenn Betroffene bei solchen unspezi- fischen Symptomen elektromagnetische Felder als Ursache der Beschwerden verantwortlich machen. EHS ist deshalb keine objektive, medizinische Diagnose, sondern eine Selbstzuschreibung der Patientinnen und Patienten. Die Heterogenität des Symptombildes ist groß. Dem Endpunkt wurden die Subkategorien »Kinder« und »Nozebo- effekt« zugeordnet. Mit letzterem sind Studien angesprochen, welche die Überzeugung von Betroffenen, dass EMF schädlich sind, als mögliche Ursache der Symptome mitberücksichtigen. Naturgemäß sind zu diesem End- punkt keine Tier- oder Zellstudien verfügbar.
Hormone/Drüsen
Vergleichsweise wenige Arbeiten liegen zum Einfluss von HF-EMF auf das Hormonsystem vor. Die in diesem Zusammenhang am häufigsten untersuchten bzw. in der Öffentlichkeit diskutierten Hormone sind Stresshormone (vor allem Hitzestress) und Melatonin. In Zellstudien wurden sodann für Hormonausschüttungen typische Protein- und Genexpressionen untersucht. Der Endpunkt enthält deshalb »Melatonin« und »Stressproteine/Genexpression« als Unterpunkte.
Vorabfassung – wird durch die endgültige Fassung ersetzt.




















































































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