Page 94 - Auswirkungen-HF-EMF-auf-die-Gesundheit
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Drucksache 20/5646
Abb. 4.2 Andere Bewertungsmaßstäbe
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Deutscher Bundestag – 20. Wahlperiode
   Quelle: FSM 2017, S. 17
Die Evidenzmatrix
  Zur Analyse und Bewertung der wissenschaftlichen Erkenntnisse zu möglichen gesundheitlichen Wirkungen von HF-EMF wird in diesem Bericht von der von der FSM (2017) entwickelten Evidenzmatrix Gebrauch gemacht. Diese gliedert das Forschungsfeld zum einen hinsichtlich der eingesetzten Studienansätze bzw. Studientypen (d. h. Humanstudien, Tierstudien und Zellstudien) und zum anderen in Bezug auf die diskutierten gesundheitlichen Fragestellungen (Endpunkte der Forschung). Diese Herangehensweise erlaubt eine differenzierte Darstellung des Erkenntnisstands und spezifische Aussagen zur wissenschaftlichen Risikoeinschätzung.
Studientypen
Humanstudien
Studien an bzw. mit Menschen haben die höchste Wertigkeit in Bezug auf die Bewertung eines möglichen ge- sundheitlichen Risikos. Humanstudien wurden in drei Kategorien eingeteilt, die sich jeweils hinsichtlich ihrer Aussagen für die Risikobewertung unterscheiden. Zunächst gibt es Studien, die biologische Effekte thematisieren und keine Aussagen hinsichtlich Gesundheit machen bzw. machen können, etwa weil die Effekte innerhalb der natürlichen physiologischen Schwankungen und Toleranzen liegen. Studien, welche gesundheitliche Effekte (po- sitive oder negative) thematisieren, wurden zweigeteilt: zum einen Arbeiten, bei denen es um akute Wirkungen geht. Typischerweise handelt es sich dabei um Humanexperimente im Labor. Zum anderen Studien, welche chro- nische Wirkungen thematisieren, insbesondere als Folge von Langzeitexposition. Typischerweise sind dies epi- demiologische Arbeiten.
Tierstudien
Mit Tierstudien können Fragestellungen untersucht werden, die in Humanexperimenten aus ethischen oder prak- tischen Gründen nicht durchgeführt werden können, etwa sehr starke Expositionen, Studien mit Ungeborenen oder Kleinkindern, kontrollierte Langzeitexpositionen, oder die Analyse von Gewebeproben aus Organen nach Expositionen. Die direkte Übertragbarkeit vom Tiermodell auf den Menschen darf allerdings aufgrund von phy- siologischen und anderen Unterschieden nicht einfach vorausgesetzt werden; dementsprechend schmälert dies die Aussagekraft von Tierstudien hinsichtlich gesundheitlicher Risiken für den Menschen.
  Vorabfassung – wird durch die endgültige Fassung ersetzt.






















































































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