Page 102 - Auswirkungen-HF-EMF-auf-die-Gesundheit
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Drucksache 20/5646
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Deutscher Bundestag – 20. Wahlperiode
 (4c) (BfS 2008, S. 27): Bei Würdigung aller publizierten Ergebnisse insgesamt [...] deuten auf minimale phy- siologische Reaktionen hin und bedeuten in keinem Fall eine Beeinträchtigung der Gesundheit oder der Leistungsfähigkeit.
(14c) (BfS 2008, S.27f.): [...] können im Tiermodell Langzeiteffekte erfasst werden [...] keine Hinweise auf eine negative Beeinflussung der operanten Verhaltens- oder Gedächtnisleistung durch die Exposition mit hochfrequenten elektromagnetischen Feldern.
Schlaf
Für diesen Endpunkt liegen Ergebnisse aus drei biologischen Studien (4a, 5a, 6b) und einer epidemiologischen Querschnittsstudie (29) im Rahmen des DMF vor. Die SSK (2011, S. 37) kommt zu dem Schluss, dass epidemi- ologische und Feld-Studien übereinstimmend keine Beeinflussung des Schlafverhaltens durch HF-EMF zeigen.
Zitatliste
(4a) (BfS 2008, S. 13): Insgesamt gibt diese Studie nach Meinung der Autoren und des BfS keine Hinweise auf einen gesundheitlich relevanten Einfluss der GSM und UMTS Felder auf Schlaf und Kognition.
(5a) (BfS 2008, S. 13): Die Auswertung der Schlafparameter des Gesamtkollektivs ergab keinen signifikanten Einfluss der Exposition auf subjektive und objektive Schlafparameter.
(6b) (BfS 2008, S.13): [...] zeigte sich bei einigen elektrosensiblen Personen eine Verbesserung der subjekti- ven Schlafqualität, nicht aber der objektiven physiologischen Schlafparameter, wenn sie glaubten unter Abschirmung zu schlafen (Placebo Effekt).
Unspezifische Symptome/Elektrosensibilität
Im Rahmen des DMF liegen Ergebnisse aus insgesamt 8 Forschungsprojekten vor, die sich mit unspezifischen Symptomen und Elektrosensibilität auseinandergesetzt haben. Mehrere epidemiologische Studien untersuchten einen möglichen Zusammenhang zwischen unspezifischen Symptomen, wie etwa Schlafstörungen, Kopfschmer- zen, Beschwerden allgemein sowie körperliche und psychische Lebensqualität bei Erwachsenen (1b, 2a, 4a, 5a) bzw. Kindern (29) und elektromagnetischen Feldern von Mobilfunkstationen. Außerdem wurden Studien zum Noceboeffekt durchgeführt (2b, 5b, 6b).
Drei epidemiologische Studien (6a, 7a, 8) hatten das Ziel, direkt dem Phänomen Elektrosensibilität nachzu- gehen. Zusätzlich gab es noch den im Bereich »Risikokommunikation« des DMF angesiedelten Versuch, elekt- rosensible Personen hinsichtlich ihrer Persönlichkeitsmerkmale zu beschreiben (Ulmer und Bruse 2006).
Die durchgeführten Studien haben nicht die Hypothese erhärten können, dass es Elektrosensibilität im Sinn einer wesentlich erhöhten Empfindlichkeit oder Wahrnehmungsfähigkeit der untersuchten Personen gegenüber elektromagnetischen Feldern gibt (BfS 2008, S. 13; SSK 2008, S. 24, 2011, S. 29). Insgesamt haben die Studien des DMF nach Einschätzung der SSK (2008, S.25) die Annahme einer kausalen Beziehung zwischen elektro- magnetischen Feldern und unspezifischen Gesundheitsbeschwerden nicht bestätigen können. Dass Placebo- bzw. Noceboeffekte eine Rolle spielen, wurde klar nachgewiesen. So hatte etwa bereits das Vorhandensein einer Ab- schirmung einen positiven Effekt auf die subjektiv empfundene Schlafqualität, unabhängig davon ob das Material tatsächlich schirmende Eigenschaften hatte oder nur eine Attrappe war (BfS 2008, S. 31).
Zitatliste
Unspezifische Symptome
(1b) (SSK 2011, S.10): kein Zusammenhang zwischen der Exposition durch Mobilfunkbasisstationen und dem berichteten Befinden der Anwohner (2011; S. 10)
(2a) (BfS 2008, S. 12): keinen Zusammenhang zwischen den gemessenen Feldern von Basisstationen und den fünf untersuchten Zielvariablen Kopfschmerzen, Schlafstörungen Beschwerden allgemein, gesundheitli- che Lebensqualität psychisch oder körperlich.
   Vorabfassung – wird durch die endgültige Fassung ersetzt.















































































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