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Drucksache 20/5646
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Deutscher Bundestag – 20. Wahlperiode
 diesem Thema (zuzüglich Risikokommunikation). Dies spiegelt sich in der Ergebnistabelle wider, in welcher keine der Projektbefunde von LEXNET und nur einzelne Projektbefunde von SEAWIND berücksichtigt werden konnten. Zudem sind die verbleibenden zwei Projekte GERONIMO und MOBI-KIDS vergleichsweise thematisch eng fokussiert, und liefern Ergebnisse zu einer relativ niedrigen Anzahl an Endpunkten. Darüber hinaus wurde die von sechs länderspezifischen Organisationen finanzierte Kohortenstudie des Forschungskollektives COSMOS zu den gesundheitlichen Auswirkungen der Nutzung von Mobiltelefonen und WLAN-Technologien in dieser Literaturübersicht nicht miteingeschlossen, weil die materiellen (gesundheitsbezogenen) Resultate zum Zeitpunkt
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Zusätzlich zu der Analyse der einzelnen Projektbefunde wurden die Bewertungen von zwei Expertengrup- pierungen, das Europäisches Netzwerk zur Bewertung des Gesundheitsrisikos bei Exposition gegenüber elektro- magnetischen Feldern (EFHRAN) und der Wissenschaftliche Ausschuss für neu auftretende und neu identifizierte Gesundheitsrisiken (SCENIHR) mitberücksichtigt. Während EFHRAN nahe an den Forschungsprogrammen lo- kalisiert ist, ist SCENIHR von der Kommission mit umfassenden Bewertungen des Wissensstandes beauftragt. Aufgrund der niedrigen Relevanz der EU-Projektbefunde für die Zwecke dieses Berichts wird die Ergebnistabelle der FSM (2017) deshalb wesentlich durch die Einschätzung von EFHRAN und SCENIHR bestimmt. Die Ein- schätzung der Datenlage zum entsprechenden Endpunkt durch EFHRAN und SCENIHR spiegelt sich in der Ein- färbung der Zellen wider, und wird mit einem Belegzitat (Projektnummer und Buchstabenzusatz) unterlegt. In der Zitatliste wird dieselbe Notation zur Kennzeichnung der Zitate (zusammen mit der Quellenangabe – Erstautoren, Jahres- und Seitenzahl) verwendet. Hat zum fraglichen Endpunkt nur ein Gremium eine Bewertung abgegeben, wird diese verwendet. Liegt zu einem Effekt sowohl von EFHRAN als auch von SCENIHR eine Einschätzung vor, so wird im Falle divergierender Meinungen nach dem Prinzip der evidenzbasierten Bewertung die Farbe durch die FSM festgelegt. Insgesamt stimmen bei 5 von 9 durch beide Gremien bewerteten Endpunkten die Ein- schätzungen nicht überein. Nachfolgend werden EFHRAN und SCENIHR kurz charakterisiert.
5. Europäisches Netzwerk zur Bewertung des Gesundheitsrisikos bei Exposition gegenüber elektromagne- tischen Feldern (EFHRAN) [»European Health Risk Assessment Network on Electromagnetic Fields Exposure«]; Laufzeit: 2009–2012; Leitung: Elisabeth Cardis (CNR.ISIB); Förderung: EU
Das Projekt EFHRAN wurde als Netzwerk für die Risikobewertung zu EMF- und Gesundheitsfragen initiert mit dem Ziel ein wissenschaftliches Netzwerk und eine Wissensplattform zu etablieren mit dem die EU auf auftre-
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6. Wissenschaftlicher Ausschuss für neu auftretende und neu identifizierte Gesundheitsrisiken (SCENIHR) [»Scientific Committee on Emerging and Newly Identified Health Risks«]
Dieser Ausschuss innerhalb der Europäischen Kommission gibt Stellungnahmen zu neu auftretenden oder neu
identifizierten Gesundheits- und Umweltrisiken, darunter auch Fragen zur gesundheitlichen Wirkung von EMF
Exposition sowie zu allgemeinen, komplexen oder multidisziplinären Fragen ab, die eine umfassende Bewertung
der Risiken für die Verbrauchersicherheit oder die öffentliche Gesundheit und damit zusammenhängende Fragen
erfordern. Ziel der 2015 erschienen Stellungnahme (SCENIHR 2015) war es, vorangehende Stellungsnahmen
(SCENIHR 2009b, 2009a) im Lichte seither neu verfügbarer Informationen zu aktualisieren und insbesondere
Bereiche zu berücksichtigen, in denen in der vorherigen Stellungnahme erhebliche Wissenslücken festgestellt
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101 Weiterführende Informationen zu diesem Projekt finden sich unter http://www.thecosmosproject.org/ (28.9.2020)
102 Weiterführende Informationen finden sich unter https://webgate.ec.europa.eu/chafea_pdb/assets/files/pdb/20081106/20081106_d1-
d9_en_ps.pdf (28.9.2020)
103 Die Quelle wird unter (Sienkiewicz, Schüz et al. 2012) von der FSM erfasst und unter dieser Abkürzung in der Zitatliste eingetragen.
104 Für weiterführende Informationen siehe Europäischen Kommission: https://ec.europa.eu/health/scientific_committees/emerging_de
(28.9.2020)
105 https://ec.europa.eu/health/scientific_committees/emerging/docs/scenihr_o_041.pdf (28.9.2020)
der Erstellung des Gutachtens noch nicht publiziert waren.
tende gesundheitliche Bedenken im Zusammenhang mit der Exposition gegenüber EMF reagieren kann.
die Auswertung der Befundlage wurde folgender Bericht analysiert: EFHRAN (2012): Risk analysis of human exposure to electromagnetic fields (revised). Deliverable Report D2 of EFHRAN project. https://webgate.ec.eu- ropa.eu/chafea_pdb/assets/files/pdb/20081106/20081106_d1-d9_en_ps.pdf103 (28.9.2020)
Dabei handelt es sich um folgende Publikation: SCENIHR (2015): Opinion on Potential health effects of exposure to electromagnetic fields (EMF). Brussels, European Commission, DG Health and Food Safety, Unit C2.105
wurden.
Für
 Vorabfassung – wird durch die endgültige Fassung ersetzt.



































































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