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Deutscher Bundestag – 20. Wahlperiode – 207 – Drucksache 20/5646
  Europäische Union: FP7-, EFHRAN und SCENIHR-Projekte
Charakterisierung der betrachteten Forschungsaktivitäten
Vier Forschungsprojekte der Europäischen Union sind für die Erstellung dieses Berichts evaluiert worden (dazu und zum folgenden FSM 2017, 28 f.). Alle vier Forschungsprojekte sind durch große Konsortien von For- schungsteams aus mehreren Ländern bearbeitet worden. Alle Projekte wurden durch das 7. Forschungsrahmen- programm gefördert und teilweise durch weitere Geldgeber mitfinanziert. Nachfolgend werden die berücksich- tigten Projekte kurz skizziert.
1. Generalised EMF Research using Novel Methods – an integrated approach: from research to risk (GE- RONIMO); Laufzeit: 2014–2018; Leitung: Elisabeth Cardis (ISGlobal); Förderung: EU/länderspezifisch
Das Projekt untersuchte in einem breiten europäischen Forscherkonsortium die möglichen Auswirkungen der Ex-
position gegenüber hochfrequenten (RF) und mittelfrequenten Feldern (IF) – allein und in Kombination mit an-
deren Umweltexpositionen – auf die Risiken von Krebs, neurodegenerativen Krankheiten, Verhalten, Reproduk-
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2. Generalised EMF Risk of brain cancer from exposure to radiofrequency fields in childhood and adoles- cence (MOBI-KIDS); Laufzeit: 2009–2016; Leitung: Elisabeth Cardis (CREAL); Förderung: EU/länder- spezifische Förderung
MOBI-KIDS ist eine internationale multizentrische Fall-Kontroll-Studie über Risikofaktoren für Hirnkrebs bei jungen Menschen. An der Studie sind Experten aus 16 europäischen und außereuropäischen Ländern beteiligt. Über einen Zeitraum von fünf Jahren wurden fast 2.000 junge Menschen mit Hirntumoren und etwa 4.000 gesunde junge Menschen (im Alter von 10 bis 24 Jahren) für die Teilnahme an MOBI-KIDS gewonnen. Den Studienteil- nehmenden wurde ein detaillierter Fragebogen über demografische Faktoren, Wohngeschichte und Fragen zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus wurden von France Telecom SA und der britischen Gesundheitsbehörde Ex- positionsbewertungen durchgeführt.98
3. Sound Exposure & Risk Assessment of Wireless Network Devices (SEAWIND); Laufzeit: 2009–2013; Leitung: Nils Kuster (IT IS); Förderung: EU
Das SEAWIND-Projekt zielte darauf ab, die wissenschaftliche Grundlage für die Bewertung der potenziellen negativen Gesundheitsrisiken der elektromagnetischen Feldbelastung aufgrund des allgegenwärtigen Vorhan- denseins von Netzwerkgeräten im Alltag zu erweitern. Das Projekt deckte dabei das gesamte wissenschaftliche Spektrum von der Dosimetrie bis zur Biologie ab. An diesem Projekt waren Experten aus fünf europäischen Län-
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4. Low EMF Exposure Future Networks (LEXNET); Laufzeit: 2012–2015; Leitung: Joe Wiart (Orange); Förderung: EU
Das Forschungsprojekt LEXNET wurde von einem Konsortium aus Telekommunikationsanbietern, Forschungs- zentren und akademischen Institutionen aus neun europäischen Ländern initiiert mit dem Ziel wirksame Strategien zu entwickeln, um die EMF-Exposition der Bevölkerung um mindestens 50 % zu reduzieren, ohne Einbußen in
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Vorgehen und grafische Darstellung der Befundlage
Als Quellen zu den Projektbefunden verwendet die FSM (2017) Zitate aus den von den Projektnehmern verfassten Veröffentlichungen. Die Aktivitäten der Projekte sind stark auf Fragen der Expositionserfassung und der Dosi- metrie ausgerichtet. Die Projekte LEXNET und SEAWIND widmen sich ausschließlich oder fast ausschließlich
97 Für weiterführende Informationen siehe die Projektwebsite: https://www.isglobal.org/en/-/geronimo-generalized-emf-research-using- novel-methods-an-integrated-approach-from-research-to-risk-assessment-and-support-to-risk-management (28.9.2020)
98 Weiterführende Informationen siehe Projektwebsite: http://www.mbkds.net/ (28.9.2020) sowie die Seite der Europäischen Kommission mit dem Abschlussbericht: https://cordis.europa.eu/project/rcn/89894/reporting/en (28.9.2020)
99 Weiterführende Informationen siehe Projektwebsite: https://seawind-fp7.eu/ (28.9.2020)
100 Weiterführende Informationen siehe Projektseite: http://www.lexnet.fr/ (28.9.2020)
 tion und Alterung.
dern, darunter der Schweiz, Deutschland, Belgien, Griechenland und Dänemark, beteiligt.
der Qualität der Dienstleistung zu haben.
 Vorabfassung – wird durch die endgültige Fassung ersetzt.








































































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