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Zurzeit richtet sich Jakobs Widerstand vor allem gegen 5G, den neuesten Ausbauschritt beim Mobilfunk, der im Vergleich zum Vorgänger 4G viel mehr Daten übermitteln kann. Zweifel an der Handytechnologie haben breite Kreise der Schweizer Bevölkerung erfasst. In einer repräsentativen Untersuchung, die im August vom Psychologen Renato Frey von der Universität Basel veröffentlicht wurde, beurteilten 65 Prozent der Schweizer und Schweizerinnen die 5G-Technik als eher riskant bis sehr riskant. Gleichzeitig war aber eine Mehrheit der Teilnehmenden überzeugt, dass 5G von Vorteil für Gesellschaft und Wirtschaft sei.
Auftraggeber der Studie war das Bundesamt für Umwelt (Bafu).
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Hans-Ueli Jakob
Die Technologie mag moderner sein, die Digitalisierung enorme Fortschritte gemacht haben. Doch eigentlich hat sich aus Jakobs Sicht wenig geändert: «Die Bevölkerung wird nach wie vor schamlos angelogen.» Da wird es schnell sehr technisch: Es geht um Volt pro Meter und Gigahertz, adaptive Antennen und gebündelte Strahlen, Elektrosensibilität und oxidative Schäden.
Jakob und Dutzende Mitstreiter in seinem Verein Gigaherz (ohne t!) haben sehr viel Fachwissen angesammelt. «Aber die Bevölkerung hat keine Ahnung, wie das alles funktioniert», sagt Jakob. «Da ist die Versuchung der Betreiber und Behörden gross, den Menschen jeden technischen Blödsinn zu verklickern.»
Schweizweit haben sich Bürgergruppen gebildet, um gegen den Bau oder Umbau von Antennen in ihrer Nähe Einspruch zu erheben – obwohl schon gut 5700 5G-Antennen in Betrieb sind: Stop 5G Antenne Kirchturm Scuol, IG Stop 5G Sempach, Stop 5G Ticino, Conthey en santé und Dutzende andere. Jüngst berichtete «Le Matin» von der Freiburgerin Chantal Blanc, die sich an 46 Einsprachen
gegen Antennenprojekte beteiligt hat und einzelne bis vor Bundesgericht bringen will.
Mobilfunkanbieter klagen, dass Hunderte solcher Anliegen inzwischen behandelt werden, der 5G- Ausbau wird merklich gebremst. Hans-Ueli Jakob erfüllt das mit Genugtuung, auch wenn er sagt: «Meist kümmern sich die Leute einen Deut um die Problematik, bis ihnen ein Antennenmast an den Hag gestellt wird. Dann ist Feuer im Dach.»
Der Widerstand wirkt:
Kundgebung gegen 5G 2019 in Bern.
Foto: Keystone
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