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Drucksache 20/5646
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Deutscher Bundestag – 20. Wahlperiode
 In Tabelle 2.20 sind die magnetischen Flussdichten, Leistungsflussdichten und SAR-Werte, die sich aus den vorliegenden Untersuchungen ableiten lassen, für die Quellen des Expositionsszenarios »häuslicher Küchenbe- reich – Worst Case« zusammengefasst. Die prozentuale Grenzwertausschöpfung ist für die einzelnen Quellen in Abbildung 2.22 grafisch darstellt.
Abb. 2.22 Prozentuale Grenzwertausschöpfungen durch die verschiedenen Quellen im Ex- positionsszenario »häuslicher Küchenbereich – Worst Case«
Quelle: Gröger et al. 2017, S. 90
Expositionsszenario »öffentlicher Raum mit Datenübertragung und Mobilfunk«
Im Expositionsszenario »öffentlicher Raum mit Datenübertragung und Mobilfunk« wird eine Person betrachtet, die gemäß den Messungen der tatsächlichen HF-Exposition im öffentlichen Raum einer besonders hohen Expo- sition durch Basisstationen (GSM, UMTS, LTE), durch einen WLAN-Hotspot sowie durch digitale Rundfunk- und Fernsehsender ausgesetzt ist. Zusätzlich wird angenommen, dass die Person ein Gespräch über ein Mobilte- lefon führt. Im Einzelnen werden die folgenden Expositionen angesetzt:
› Die in Deutschland durchgeführten Untersuchungen (Kap. 2.3) lassen den Schluss zu, dass die höchsten Leis- tungsflussdichten in der Nähe von GSM-Basisstationen (Sendefrequenz 900 MHz oder 1.800 MHz) auftreten. Als Gründe werden die häufig höhere Sendeleistung der GSM-Basisstationen, der gegenüber UMTS niedri- gere Grenzwert insbesondere für GSM 900 und die bei den GSM-Basisstationen höhere Wahrscheinlichkeit, in die Hauptkeule einer Antenne zu geraten, genannt (Bornkessel et al. 2006b). Auf der Basis von Bornkessel et al. (2006b) wird hier eine Leistungsflussdichte von 100 mW/m2 für das Expositionsszenario angesetzt.
› Die Messungen in der Nähe von WLAN-Hotspots von Preiner et al. (2006) haben Spitzenwerte der Leistungs- flussdichten von 100 mW/m2 bis 200 mW/m2 ergeben, als 6-Minuten-Mittelwerte um den Faktor 10 bis 100 geringere Leistungsflussdichten. Im Hinblick auf die Einhaltung der Grenzwerte sind die 6-Minuten-Mittel- werte maßgeblich. Für das Expositionsszenario gehen wir konservativ von 20 mW/m2 aus (ein Zehntel des maximalen Spitzenwerts).
› Für den Bereich des Rundfunks wurden an der weit überwiegenden Zahl der Messpunkte (Frequenzbereich: 174 bis 230 MHz und 1.452 bis 1.492 MHz) Leistungsflussdichten von weniger als 1 μW/m2 gemessen, ma- ximal bis etwa 30 μW/m2 (Bornkessel et al. 2006a). Für das Expositionsszenario gehen wir konservativ von einem sehr ungünstigen Standort bzw. einem fortschreitenden Ausbau der DVB-T Senderinfrastruktur aus, die zu einer Leistungsflussdichte von 100 μW/m2 führt.
› Für das Mobiltelefon werden die gleichen Strahlungseigenschaften wie in den vorangegangenen Expositions- szenarien angenommen.
    Vorabfassung – wird durch die endgültige Fassung ersetzt.






















































































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