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Deutscher Bundestag – 20. Wahlperiode – 55 – Drucksache 20/5646
 › Ein Funkkopfhörer befindet sich in Betrieb, wobei die Sendestation einen Abstand von 1 m von der exponier- ten Person hat. Die Sendeleistungen betragen bis zu 10 mW, der Kopfhörer selbst ist nur Empfangsgerät. Die Frequenz der Geräte beträgt üblicherweise 864 MHz. Messungen von Schmid et al. (2005) ergaben unter die- sen Annahmen maximal 0,35 V/m in 1 m Abstand (Kap. 2.3.1.1). Für diesen Fall ergab sich eine Leistungs- flussdichte von 2,5 μW/m2.
› Eine DECT-Basisstation befindet sich in 1 m Abstand von der exponierten Person und wird für ein Telefonat einer anderen Person genutzt. Die maximalen Sendeleistungen der Geräte betragen 250 mW, die mittleren Sendeleistungen 20 mW. In 1 m Abstand bei maximaler Sendeleistung (Frequenz 1880 MHz bis 1900 MHz) wurde eine elektrische Feldstärke von bis zu 3,6 V/m gemessen. Daraus ergab sich eine Leistungsflussdichte von 540 μW/m2 (Schmid et al. 2005). Aktuelle Geräte weisen bei einer maximalen Sendeleistung von 250 mW während Gesprächen eine mittlere Sendeleistung von 10 mW auf (Kap. 2.2). Daher wird in 1 m Abstand von einer elektrischen Feldstärke von 0,15 V/m und einer Leistungsflussdichte von 20 μW/m2 ausgegangen.
› Je ein Smarthomesender befindet sich in 1 m und in 3 m Abstand. Beide arbeiten bei einer Frequenz von 868 MHz mit einer maximalen Sendeleistung von 25 mW und einer mittleren Sendeleistung von 1 mW. We- gen der annährend gleichen Frequenz kann hier auf die bereits dargestellten Messergebnisse an Sendestationen von Funkkopfhörern Bezug genommen werden. Bei gleichem Abstrahlverhalten ergeben sich dann in 1 m Abstand eine elektrische Feldstärke von 0,88 V/m und eine Leistungsflussdichte von 6,3 μW/m2 bei maxima- ler Sendeleistung. Bei mittlerer Sendeleistung beträgt die elektrische Feldstärke 0,035 V/m und die Leistungs- flussdichte 0,25 μW/m2. Im Abstand 3 m ergeben sich 0,25 V/m und 1,8 μW/m2 (maximale Sendeleistung) bzw. 0,01 V/m und 0,07 μW/m2 (mittlere Sendeleistung).
› Im Nebenraum wird im Abstand von etwa 3 m ein Babyphon der Frequenz 27 MHz mit einer Sendeleistung von 50 mW betrieben. Analog den Analysen von Schmid et al. (2005) soll sich auch hier das Babyphon im Kinderbett befinden, unmittelbar an der Wand des Nebenraums. Als Wand wird eine Trockenbaukonstruktion mit maximaler HF-Durchlässigkeit angenommen worden. Die Simulation in Schmid et al. (2005) ergab für diesen Fall bei einer dort angenommenen Frequenz von 446 MHz und einer Leistung von 20 mW eine Leis- tungsflussdichte von 0,32 mW/m2. Wegen der hier angenommenen höheren Sendeleistung (50 mW) wird für das Expositionsszenario »Wohnbereich« entsprechend von einer höheren Leistungsflussdichte (0,8 mW/m2) ausgegangen.
In Abbildung 2.11 ist das Expositionsszenario »Wohnbereich« mit seinen Quellen von HF-Strahlung schematisch dargestellt.
In Tabelle 2.15 sind die Leistungsflussdichten, die sich aus den vorliegenden Untersuchungen ableiten las- sen, für die Quellen des Expositionsszenarios »Wohnbereich« zusammengefasst. In der Summe der in Ta- belle 2.15 angegebenen Expositionen der verschiedenen Quellen ergibt sich eine Grenzwertausschöpfung von
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prozentuale Grenzwertausschöpfung wird deutlich durch das Babyphon dominiert.
0,036 % für die Leistungsflussdichte.
Die Daten der Tabelle 2.15 sind in Abbildung 2.12 grafisch darstellt. Die
 16 Die Addition erfolgte nach den Regeln in ICNIRP 1998, 513 f.
Vorabfassung – wird durch die endgültige Fassung ersetzt.






















































































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