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 Untersuchung ausgewählter Expositionsszenarien
Auf der Basis der Ergebnisse der Untersuchungen zu möglichen Feldquellen in Kapitel 2.1 wurden für diesen TAB-Bericht vom Öko-Institut typische Expositionsszenarien definiert, die verschiedene räumliche Bereiche und verschiedene Stufen der Intensität der Nutzung EMF-emittierender Quellen abdecken sollen (Gröger et al. 2017). Verschiedene räumliche Bereiche wurden dabei betrachtet:
› Wohnbereich, insbesondere mit EMF von Geräten, die der Unterhaltung und Kommunikation dienen (Kap. 2.4.1.1);
› häuslicher Arbeitsbereich, insbesondere mit EMF von Geräten, die der Kommunikation, Datenübertragung und Datenverarbeitung etc. dienen (Kap. 2.4.1.2);
› häuslicher Küchenbereich, insbesondere mit EMF durch Mikrowellenherd, verschiedene Elektrokleingeräte etc. (Kap. 2.4.1.3);
› öffentlicher Raum, insbesondere mit EMF der Datenübertragung und des Mobilfunks (Kap. 2.4.1.4);
› öffentlicher Raum im Bereich der Anwendung von induktivem Laden für die E-Mobilität, auch bei Überlage- rung mit EMF-Quellen der Datenübertragung und des Mobilfunks (Kap. 2.4.1.5).
Hinsichtlich der Intensität der Nutzung EMF-emittierender Quellen wurden jeweils zwei Fälle unterschieden:
Es stehen alle Geräte und Techniken zur Verfügung, die für eine Funktionalität auf hohem Niveau erforder- lich sind. Bei der Wahl der angenommenen elektrischen Feldstärken, magnetischen Flussdichten, Leistungs- flussdichten und SAR-Werte wird von ungünstigen Eigenschaften der HF-Quellen ausgegangen. Dieser Fall soll für eine relativ hoch exponierte Gruppe repräsentativ sein.
Es werden über den Fall a) hinaus Geräte und Techniken mehrfach genutzt bzw. es sind verschiedene Geräte und Techniken mit gleicher Funktionalität in Gebrauch. Dieses Szenario soll den Worst Case repräsentieren.
Bei der Bewertung der Expositionen als Summe der verschiedenen Quellen werden zum Vergleich die Grenzwerte der 26. BImSchV, erforderlichenfalls ergänzt durch die Referenzwerte der EU-Ratsempfehlung (Rat der Europä- ischen Union 1999) herangezogen. Es soll auf diese Weise beurteilt werden, ob ein ausreichend sicherer Abstand zu diesen Grenzwerten besteht. Soweit möglich, werden für diesen Vergleich SAR-Werte herangezogen, wo dies nach derzeitigem Kenntnisstand nicht möglich ist, die Leistungsflussdichte, die elektrische Feldstärke oder die magnetische Flussdichte.
Expositionsszenarien
Bei den nachfolgenden Expositionsabschätzungen wird auf die in Kapitel 2.3 dargestellte Literatur zurückgegrif- fen. Die dort genannten Ergebnisse werden erforderlichenfalls auf der Basis der in Kapitel 2.1 dargestellten Daten von Feldquellen angepasst. Für die entsprechenden Umrechnungen kann aufgrund der betrachteten Abstände und der Frequenzbereiche in der Regel von Fernmeldeeigenschaften ausgegangen werden. Als einheitlicher Maßstab zur Bewertung der Expositionen werden die Leistungsflussdichte für entfernte Quellen und die SAR für sehr körpernahe Quellen herangezogen.
Expositionsszenario »Wohnbereich«
Für das Szenario einer intensiven Nutzung von Geräten im Expositionsszenario »Wohnbereich« mit Abstrahlung hochfrequenter elektromagnetischer Felder wird eine Person betrachtet, die sich im Wohnbereich aufhält, bei- spielsweise fernsieht oder Radio hört, und dabei einen Funkkopfhörer benutzt. Im gleichen Raum befinden sich eine DECT-Basisstation, über die eine andere Person telefoniert, sowie zwei Smarthomesender. Im Nebenraum befindet sich ein Kinderbett mit Babyphon.
Im gleichen Raum könnten auch induktive Ladegeräte in Betrieb sein. Untersuchungen von Zahner et al. (2017) haben aber ergeben, dass solche Geräte nur in unmittelbarer Nähe (Größenordnung bis 1 cm Abstand) wesentlich zur Exposition beitragen können. Solche Geräte werden daher nicht eigens in das Expositionsszenario einbezogen. Für das Expositionsszenario »Wohnbereich« werden die folgenden Geräte, Abstände und Eigen- schaften angenommen:
      Vorabfassung – wird durch die endgültige Fassung ersetzt.


















































































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