Page 50 - Auswirkungen-HF-EMF-auf-die-Gesundheit
P. 50

Drucksache 20/5646
Messwert wurden die Grenzwerte aber auch nach der Umstellung auf DVB-T um mehr als einen Faktor 400
unterschritten (Bornkessel et al. 2006a, S. 248).
Entwicklung von Mess- und Berechnungsverfahren zur Ermittlung der Exposition der Bevölkerung durch elektromagnetische Felder in der Umgebung von Mobilfunk Basisstationen
Ziel des Forschungsvorhabens »Entwicklung von Mess- und Berechnungsverfahren zur Ermittlung der Exposition der Bevölkerung durch elektromagnetische Felder in der Umgebung von Mobilfunk Basisstationen« (Bornkessel und Schubert 2005) war es, Mess- und Berechnungsverfahren zu entwickeln, die geeignet sind, die Exposition von Personen im Umfeld von Mobilfunksendeanlagen zu ermitteln. Als Umfeld wurde der Bereich außerhalb des durch die RegTP (Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post, seit 2005: Bundesnetzagentur) festge- legten Sicherheitsabstandes bis etwa 200 m Entfernung von der Sendeanlage verstanden.
Es wurden Werte der Leistungsflussdichte im Bereich von unter 1 μW/m2 bis zu einigen 100 mW/m2 gefun- den. Das Zusammenwirken von anlagenbezogenen und immissionsortbezogenen Faktoren, die Einfluss auf die Immissionswerte haben, wurde als sehr komplex bezeichnet und konstatiert, dass eine isolierte Betrachtung ein- zelner Faktoren (beispielsweise des Abstands zur Sendeanlage) in der Regel zu nicht gültigen Pauschalierungen
15 führt (Bornkessel und Schubert 2005) .
Forschungsvorhaben im Anschluss an das Deutsche Mobilfunk Forschungsprogramm
Nach Abschluss des Deutschen Mobilfunk Forschungsprogramms wurden in Deutschland weitere Forschungs- vorhaben durchgeführt, die – soweit sie für die hier relevanten Fragestellungen von Interesse sind – nachfolgend vorgestellt werden.
Bestimmung der Exposition der allgemeinen Bevölkerung durch neue Mobilfunktechniken
Ziel des Forschungsvorhabens »Bestimmung der Exposition der allgemeinen Bevölkerung durch neue Mobil- funktechniken« (Bornkessel et al. 2013) war es, die Datenlage zur Exposition der allgemeinen Bevölkerung ge- genüber hochfrequenten elektromagnetischen Feldern um Informationen über die Beiträge neuer Funkdienste – z. B. 3.x/4G (LTE), digitaler BOS-Funk – zu verbessern. Aus den Ergebnissen des Vorhabens sollte abgeleitet werden, wie sich die tatsächliche Exposition der allgemeinen Bevölkerung in Deutschland durch den weiteren Ausbau der Telekommunikationsinfrastruktur ändert.
Es wurden elf Szenarien von LTE-Anlagen betrachtet und verglichen, die sich in der Art der Anbringung der Anlage (hoch, niedrig) sowie des Umfelds (städtisch, ländlich) unterschieden.
Niedrig montierte LTE-Anlage im städtischen Umfeld
Hoch montierte LTE-Anlage im städtischen Umfeld
LTE-Anlage auf einem Gebäudedach und Ermittlung der Immission im selben Gebäude (Dämpfungsverlauf)
LTE-Anlage auf einem Gebäudedach und Ermittlung der Immission im gegenüberliegenden Gebäude (Höhenab- hängigkeit)
LTE-Anlage zur Indoor-Versorgung
Niedrig montierte LTE-Anlage im ländlichen Umfeld (Dachstandort am Ortsrand) Niedrig montierte LTE-Anlage im ländlichen Umfeld (Dachstandort in Ortsmitte)
15 Zitiert wird hier aus der Zusammenfassung auf http://www.emf-forschungsprogramm.de/forschung/dosimetrie/dosimetrie_ab- ges/dosi_015.html (28.9.2020)
– 50 –
Deutscher Bundestag – 20. Wahlperiode
        Vorabfassung – wird durch die endgültige Fassung ersetzt.













































































   48   49   50   51   52