Page 20 - Elektromagnetische Befeldung mit Mobilfunkstrahlen
P. 20

LITERATUR
 zu Mannitol eine höhere Löslichkeit und birgt daher eine geringere Gefahr der Bildung von Mikrokristallen (Tomiwa et al., 1982; Salahuddin et al., 1988; Rapoport et al., 1980). Während des Versuches ist streng darauf zu achten, dass der mittlere arterielle Blutdruck MAP nicht über 160 mmHg steigt, da dann eine Regulation des kranialen Blutdrucks nicht mehr möglich ist und eine Öffnung der BHS durch Hypertension auftreten kann (Rapoport, 1976). Die Öffnung der BHS ist in den Versorgungsgebieten der A. carotis interna am ausgeprägtesten, die Versorgungsgebiete der A. vertebralis (Medulla, Pons) werden meist weniger stark geöffnet. Durch die einseitige Infusion der hyperosmolaren Lösung werden größtenteils nur die Areale der Infusionsseite geöffnet. Die Ausnahme bilden zentral gelegene Areale wie zum Beispiel das Cerebellum, die gelegentlich beidseits geöffnet werden. Das Ausmaß des so genannten crossovers, das heißt des Übertritts und der Wirkung der Infusionslösung auf die contralaterale Infusionsseite sind abhängig vom systemischen Blutdruck des Tieres, des Infusionsdrucks und der Infusionsrate abhängig (Jeppsson und Olin, 1960). Daher ist die Reproduzierbarkeit der Methode für die Versuchsergebnisse entscheidend. Die Öffnung der BHS mittels dieser Methode ist nicht selektiv und kann somit zum Eindringen potentiell schädlicher Substanzen aus dem Blut ins Gehirn führen.
2.4.1.2 Weitere Methoden zur Öffnung der BHS
Eine weitere Methode der Öffnung der BHS ist die Applikation von Bradikinin. Dieses bindet an den B2-Rezeptoren der luminalen Seite des Endotheliums. Es wird vermutet, dass als Folge die freie intrazelluläre Calzium (Ca)-Konzentration steigt, der Aktin/Myosin-Komplex in der Zelle aktiviert wird, welcher mit den transmembranen Proteinen Occludin und Claudin verbunden ist, und somit die tight junctions geöffnet werden (Begley, 2004).
Weitere Substanzen, die die BHS vorübergehend öffnen können, sind Alkylglycerole (Lee et al., 2002; Erdlenbruch et al., 2003). Neuere Versuche beschäftigen sich mit der Modulation der BHS mittels thermischer Strahleneffekte und Ultraschall. Die Vorteile hierbei sind die schnelle Öffnung der BHS, die hochgradige Reversibilität, sowie die Möglichkeit den Fokus nur auf die zu behandelnden Hirnareale zu richten (Begley, 2004). Hitze- und Kälte-Traumata des Hirngewebes führen zu einer Öffnung der BHS, eine Methode die häufig als Referenzmöglichkeit für die Positivkontrolle in
15





























































































   18   19   20   21   22