Page 13 - 2019-10-16-INTERVIEW-BARRIE
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 Top-Staatsbedienstete, möglicher- weise Industrielle in Spitzenpositionen. Ich weiß es nicht, aber ich glaube, dass sie die eigentliche Macht sind hinter dem, was da vor sich geht, und dass sie Regierungen lenken können. Und ich glaube wirklich, dass die Regierun- gen keine Wahl haben. Es kommt in bedrohlicher Weise von oben, von Leu- ten, die wirklich die Macht innehaben. Und ich glaube, dass dies das eigentli- che Problem ist. Und da bin ich wieder
Belohnungen bekommen, was auch immer ihre Belohnung sein wird, und sie werden das Problem an den Nächs- ten weiterreichen. Und ich denke, dies ist das Problem, dass sie nicht unmittel- bar zur Rechenschaft gezogen werden können. Sie haben das Problem vererbt bekommen, sie werden einige der Vor- teile ernten, sie werden es dann wei- tergeben. Sie werden nicht direkt dafür zur Verantwortung gezogen. Wenn wir, sagen wir einmal, ein Gesetz hätten, das
können die Größe einer unserer Graf- schaften haben, dort haben sie ganze Felder mit Honigbienen verloren. Nun neigt die Honigbiene ja dazu, Pflanzen zu bestäuben, die Vitamin C produzie- ren. In Ländern wie Afrika, das für die Ernährung auf seine eigenen Produkte angewiesen ist, ihnen wird das Vita- min C fehlen. Das heißt, dass sie nun Gefahr laufen, Skorbut zu bekommen. Was bedeutet, dass sie damit begin- nen müssen, Vitamin C zu importieren. Global gesehen, wenn wir alle unsere bestäubenden Insekten verlieren wür- den, – so stand es in der Fachzeitschrift „Nature“ –, so schätzt man, dass durch den Zusammenbruch des gesamten weltweiten Ökosystems schätzungs- weise Kosten von etwa 33‘000 Milli- arden amerikanischer Dollars pro Jahr entständen, die für Nahrungsmittel auf uns zukämen.
Was dann geschehen würde, ist, dass Lebensmittel so teuer würden, dass die Armen sie sich nicht leisten könnten. Wenn wir in unserem Land die Bienen verlieren, dann verlieren wir als Folge davon auch alle anderen bestäubenden Insekten, denn was das eine Insekt infi- ziert, infiziert nämlich auch alle ande- ren, bis hin zu den Ameisen – wenn wir sie verlieren, dann müssen wir mit dem Import von Nahrungsmitteln beginnen.
Lassen Sie mich Ihnen eine Analogie dafür geben, wie dies ein Land global beeinflussen würde – und ich weiß, dass das korrekt ist: Wir sind in Deutsch- land. Also lassen Sie uns die Situation für Deutschland betrachten hinsichtlich der Auswirkungen der Telekommunika- tionsindustrie. Sagen wir einmal, dass es in Deutschland 60 Millionen Mobil- telefone gibt und der durchschnittli- che Rechnungsbetrag sich pro Tag auf einen Euro beläuft. Deutschland ver- liert nun jeden Tag 60 Millionen Euro an die vier führenden Telekommuni- kationsgesellschaften. Jeden Tag gehen also 60 Millionen hinaus, und diese kommen nicht zurück. Dann haben wirdieArztrechnungenderLeute,die drei bis fünfzehn Prozent ausmachen; das sind die Arztrechnungen der Men- schen, die krank sind, die nicht arbei- ten können. Nun haben wir den Anteil Deutschlands an den 33 Trillionen amerikanischen Dollars am äußersten Ende. Sie sehen also wie der Preis für Nahrungsmittel in die Höhe schießen wird, die Gesundheitskosten werden
 Abbildung 7: Das Fact Sheet „Das weltwei- te Verschwinden der Bienen” von The World Foundation for Natural Science beschreibt de- tailliert, wie die Mobilfunkkommunikation den Bienen Schaden zufügt und warum sie das Ver- schwinden der Bienen verursacht.
besagt, dass jeder Beamte, der an dieser Sache beteiligt war, und jeder, der Entscheidungen trifft, wenn es auch nur einen einzigen Todesfall aufgrund vonMikrowellenstrahlunggäbe, dann ständen sie vor Gericht. Und wir würden sie eingehend befragen, und wenn sie des Tot- schlags schuldig wären, dann gingen sie ins Gefängnis. Ich bin sicher, dann würden sie ihre Meinung ändern. Aber das tun sie nicht. Sie sind immun, sie kommen damit davon, sie sind nur für wie lang auch immer dabei, und mein Eindruck ist – und ich mag voreingenommen sein und wütend und alt und dumm –, aber mein Eindruck von den Entscheidungsträ- gern ist, dass sie gerne um die Welt reisen, Hände schütteln, die Welt davon überzeugen, dass sie einen Vertrag nach dem anderen abschließen, Ver- trag um Vertrag um Vertrag... wovon kein einziger erfolgreich war, aber sie heimsen alles Lob ein und kehren zurück. Und dann geben sie das Problem an den Nächsten weiter. Und ich denke, dies ist das Prob- lem mit der Regierung, dass sie nicht zur Rechenschaft gezo-
bei meinen dummen Jungs. Wenn wir uns die Leitung des MI6 und unseren Premierminister anschauen, die, wie ich ja schon sagte, sich noch wunder- ten, wofür es wohl Windeln gibt, als wir bereits reale Entscheidungen trafen, sie habennichtdasZeugdazu,zuLeuten wie mir zu kommen und das Gespräch zu suchen. Ich bin sicher, wenn sie das täten, könnten wir die Dinge ändern. Aber sie wollen mir keinen Termin geben und so ist es nun einmal. Und ich denke, das ist das Problem. Sie regieren nur für vier oder fünf Jahre, sie können damit leben, sie werden ihren Ritterschlag erhalten, sie werden ihre
gen werden können, dass sie dagegen immun sind.
Dr. Zac Cox: Danke. Kürzlich habe ich gelesen, dass sich die Honigbiene in West Sussex, in England, am Rande des Aussterbens befindet. Welche Auswirkungen hat es auf den Rest der Umwelt, sollte die Honigbiene aussterben?
Barrie Trower: Das ist von Land zu Land verschieden. Nehmen Sie bei- spielsweise Afrika, wo ich zu Beginn dieses Jahres war, da haben sie ganze Felder verloren, und deren Felder
 Juni 2019
www.NaturalScience.org
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