Page 88 - Auswirkungen-HF-EMF-auf-die-Gesundheit
P. 88

Drucksache 20/5646
– 88 –
Deutscher Bundestag – 20. Wahlperiode
  Methodik Studienbasis
Für die Bewertung der neueren wissenschaftlichen Erkenntnisse zu HF-EMF analysierte die FSM (2017) Publi- kationen von Forschungsprogrammen ausgewählter europäischer Länder (inklusive der EU) ab dem Jahr 2010. Folgende Länder bzw. Programme wurden dabei berücksichtigt:
› Deutschland: Das DMF-Programm und Nachfolgeaktivitäten;
› Frankreich: Das PNREST-Programm31;
› Niederlande: Das EMF&H-Programm (Laufzeit 2006–2019) der niederländischen Organisation für Gesund- heitsforschung und Pflegeinnovation (ZonMW);
› Schweiz: Das zwischen 2006 und 2010 durchgeführte Nationale Forschungsprogramm NFP57 und durch die FSM (Forschungsstiftung Strom und Mobilkommunikation) geförderte Projekte (seit 2002);
› EU: im Zuge des 7. Forschungsrahmenprogramms (FP7, 2007–2013) geförderte Projekte. Hinzu kommen
Ergänzend dazu wurden über 250 wissenschaftliche Publikationen (mehrheitlich ab dem Erscheinungsjahr 2010) aus anderen Regionen zusammengetragen. Die Publikationsliste der Studienbasis ist in Kapitel 8.1.3 dokumen- tiert.
Die Auswahl der Publikationen orientierte sich an den Literaturlisten der Reviewberichte des SCENIHR (2015), des wissenschaftlichen Beirats der schwedischen Strahlenschutzbehörde SSM im Zeitraum 2009 bis 2016 (SSM’s Independent Expert Group on Electromagnetic Fields 2009, 2010; SSM’s Scientific Council on Electromagnetic Fields 2013, 2014, 2015, 2016), sowie der beratenden Expertengruppe BERENIS des Schweizer
34
   EFHRAN, ein Projekt aus dem 2. Gesundheitsprogramm (2008–2013),
(ein von der EU-Kommission eingesetztes wissenschaftliches Beratungsgremium zu neu entstehenden und neu identifizierten Gesundheitsrisiken (bis März 2016)).
Bundesamtes für Umwelt (BAFU)
Studienqualität
.
32 33 sowie Aktivitäten des SCENIHR
  Für die Bewertung möglicher gesundheitlicher Auswirkungen der EMF-Exposition von Menschen kommen nur Studien in Betracht, die bestimmte Mindeststandards der wissenschaftlichen Qualität erfüllen. Dies ist auch bei Arbeiten, die in Fachzeitschriften mit Peer-Review-Verfahren publiziert werden, nicht immer der Fall.
Deshalb wurden die für den vorliegenden Bericht herangezogenen Fachartikel von den Gutachtern der FSM in qualitativer Hinsicht beurteilt, mit dem Ziel, Arbeiten minderer Qualität auszuschließen. Aufgrund der Vielzahl der Publikationen und des begrenzten Zeit- und Kostenrahmens des TA-Projekts war eine umfassende, systema- tische Analyse der wissenschaftlichen Qualität aller einzelner Studien nicht leistbar. Daher wurde eine ver- gleichsweise grobe Einteilung in »akzeptable« und »ungenügende« Studien vorgenommen. Ungenügende Quali- tät wurde Studien zugesprochen, die (mindestens) eines der folgenden Kriterien erfüllen:
31 PNREST: Programme National de Recherche Environnement-Santé-Travail, durchgeführt von der französischen Agentur für Lebens- mittel-, Umwelt- und Arbeitsschutz bzw. -sicherheit (ANSES, Agence nationale de sécurité sanitaire de l'alimentation, de l’environne- ment et du travail)
32 EFHRAN: European Health Risk Assessment Network on Electromagnetic Fields Exposure
33 SCENIHR: Scientific Committee on Emerging and Newly Identified Health Risks
34 Seit 2014 sichtet BERENIS im Auftrag des BAFU neu publizierte wissenschaftliche Arbeiten zum Thema und bewertet diejenigen
davon, die aus ihrer Sicht für den Schutz des Menschen von Bedeutung sind oder sein könnten. Die Ergebnisse werden vierteljährlich in Form eines Newsletters publiziert (abrufbar unter: https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/elektrosmog/newsletter/bera- tende-expertengruppe-nis-berenis.html (28.9.2020)).
 Vorabfassung – wird durch die endgültige Fassung ersetzt.








































































   86   87   88   89   90