Page 223 - Auswirkungen-HF-EMF-auf-die-Gesundheit
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Deutscher Bundestag – 20. Wahlperiode – 223 – Drucksache 20/5646
 (Arendash, Sanchez-Ramos et al. 2010), S. 191: Dieser Bericht liefert den ersten Nachweis, dass eine langfristige EMF-Exposition, die direkt mit dem Gebrauch von Mobiltelefonen (918 MHz; 0,25 W/kg) verbunden ist, kognitive Vorteile bietet. [...] Sowohl bei normalen Mäusen als auch bei transgenen Mäusen, die dazu bestimmt sind, Alzheimer-ähnliche kognitive Beeinträchtigungen zu entwickeln, wurden sowohl kognitiv protektive als auch kognitiv fördernde Wirkungen der EMF-Exposition entdeckt. [...] Bei Mäusen mit der Alzheimer-Krankheit reduzierte die langfristige EMF-Exposition die Ablagerung von Amyloid-β (Aβ) im Gehirn durch Aβ-Antiaggregationsaktivität und erhöhte die Temperatur im Gehirn während der Expositi- onszeiträume. [...] Obwohl bei der Extrapolation dieser Mäusestudien auf den Menschen Vorsicht geboten ist, kommen wir zu dem Schluss, dass die EMF-Exposition ein nichtinvasives, nichtpharmakologisches Therapeutikum gegen die Alzheimer-Krankheit und einen wirksamen gedächtnisverbessernden Ansatz im Allgemeinen darstellen kann.
(Atasoy, Gunal et al. 2013), S. 223: Wir beobachteten signifikante Erhöhungen der 8-Hydroxy-2′-Deoxyguanosin- Werte im Serum und der 8-Hydroxyguanosin-Färbung in den Hoden der Versuchsgruppe, was auf eine DNA-Schädigung durch die Exposition hinweist (p < 0,05). Außerdem stellten wir in der Versuchsgruppe verminderte Werte der Katalase- und Glutathionperoxidase-Aktivität fest, was möglicherweise auf Hoch- frequenzeffekte auf die Enzymaktivität zurückzuführen ist (p < 0,05). Schlussfolgerungen: Diese Ergeb- nisse werfen Fragen zur Sicherheit der Hochfrequenz-Exposition durch Wi-Fi-Internetzugangsgeräte für alternde Organismen im fortpflanzungsfähigen Alter mit einer möglichen Wirkung sowohl auf die Frucht- barkeit als auch auf die Integrität der Keimzellen auf.
(Atzmon, Linn et al. 2012), S. 21: Es gab Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Krebserkrankungen, die mit Che- mikalien in der verarbeitenden Industrie und in der Landwirtschaft sowie in der Elektronik in Verbindung gebracht wurden, wo es möglicherweise zu einer Exposition gegenüber EMF gekommen sein könnte. Die Studie bestätigte jedoch nicht den Verdacht auf ein erhöhtes Krebsrisiko im Zusammenhang mit Strahlung für die meisten Krebsarten in diesem Dorf. Eine Fehlklassifizierung früherer Expositionen könnte den ne- gativen Befund erklären.
(Augner, Gnambs et al. 2012), S. 11: Wir führten eine Meta-Analyse durch, um mögliche Auswirkungen elektro- magnetischer Felder, die von Mobiltelefonen ausgesendet werden, auf das Wohlbefinden zu beurteilen. Es wurden 17 Studien und 1.174 Teilnehmende einbezogen. Es wurden keine Auswirkungen auf subjektive (z. B. Kopfschmerzen) oder objektive (z. B. Herzfrequenzvariabilität) Aspekte gefunden.
(Avci, Akar et al. 2012), S.799: Die Exposition gegenüber HF-EMR ähnlich 1,8-GHz-GSM führt zu einer Pro- teinoxidation im Hirngewebe und zu einer Erhöhung des Stickstoffmonoxid-Werts (»NO-Wertes«) im Se- rum. Wir beobachteten, dass das Verabreichen von Knoblauch die Proteinoxidation im Hirngewebe ver- ringerte und dass es keine Auswirkungen auf den NO-Spiegel im Serum hatte.
(Aydin and Akar 2011), S.261: Erhebliche, schädliche biochemische Veränderungen wurden nach der EMF-Ex- position im oxidativen Stressstoffwechsel beobachtet. Die antioxidative Enzymaktivität, die Glutathion- Werte in den lymphatischen Organen und die antioxidative Kapazität des Plasmas nahmen ab, doch die Lipidperoxidation und die Stickoxid-Werte in polymorphkernigen Leukozyten (»polymorphonuclear leu- kocytes«, PMN) und Plasma sowie die Myeloperoxidase-Aktivität in PMN nahmen zu. Die oxidative Schä- digung war gewebespezifisch und die nach der Erholungsphase beobachteten Verbesserungen waren be- grenzt, insbesondere bei unreifen Ratten. Schlussfolgerungen: In der vorliegenden Studie wurden in den wichtigsten lymphatischen Organen unreifer Ratten viel höhere Werte irreversibler oxidativer Schädigung beobachtet als bei reifen Ratten.
(Aydogan, Aydin et al. 2015), S.626: Hochfrequenzstrahlung bei 2100 MHz schädigte die Schleimhaut der Na- senscheidewand und störte die mukoziliäre Clearance. Ziliäre Desorganisation und Zilienverlust in den Epithelzellen führten zu einer Verschlechterung der nasalen mukoziliären Clearance.
(Aydogan, Unlu et al. 2015), S.39: Die Ohrspeicheldrüse von Ratten zeigte nach der Exposition gegenüber 2100 MHz-Hochfrequenzstrahlung zahlreiche histopathologische Veränderungen, sowohl kurz- als auch relativ langfristig. Eine verlängerte Expositionsdauer führte zu einer Zunahme der histopathologischen V eränderungen.
(Bakacak, Bostanci et al. 2015), S. 287: In dieser Studie wurde eine signifikante Abnahme der Anzahl von Ova- rialfollikeln bei Ratten festgestellt, die einem EMF ausgesetzt waren. Es sind weitere klinische Studien erforderlich, um die Auswirkungen von EMF auf die ovarielle Reserve und Unfruchtbarkeit aufzuzeigen.
Vorabfassung – wird durch die endgültige Fassung ersetzt.
























































































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