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Deutscher Bundestag – 20. Wahlperiode – 211 – Drucksache 20/5646
 nisierender Strahlung und Chemikalien sowie die medizinische Strahlenexposition lieferten. Die Teilneh- mer führten mündliche Interviews durch, um die Unsicherheiten zu überwinden, die bei den in früheren Studien verwendeten fragebogenbasierten Antworten auftraten. Die Fälle umfassten sowohl gutartige als auch bösartige Hirntumore mit Ursprung in Hirnregionen mit hoher HF- und ELF-Exposition. Es gab keine signifikanten Unterschiede zwischen den Fällen und den Kontrollprobanden bezüglich der Zeit seit Beginn der Mobiltelefonnutzung, der Anzahl der pro Tag getätigten Anrufe oder der Anrufdauer pro Monat.
(2b) (Sadetzki, Langer et al. 2014), S. 1: Unsere bisherigen Erfahrungen bei der Entwicklung und Implemen- tierung des Studienprotokolls zeigen, dass MOBI-Kids durchführbar ist und Ergebnisse hervorbringen wird, die zum Verständnis möglicher Hirntumorrisiken im Zusammenhang mit der Nutzung von Mobil- telefonen und anderen drahtlosen Kommunikationstechnologien bei jungen Menschen beitragen werden.
3 – SEAWIND
(3a) (Seawind 2013), S. 2: Die höchsten Expositionen, die festgestellt wurden, waren auf die Nutzung eines Mobiltelefons als drahtloser Zugangspunkt (»Wireless Access Point«) zurückzuführen, wobei das Tele- fon Kontakt mit dem Körper hatte (z. B. in der Hosen- oder Hemdtasche), d. h. über Tethering. Bei dieser Konfiguration kann die maximale Exposition die Sicherheitsgrenzwerte sogar um den Faktor zwei oder mehr überschreiten.
(3b) (Seawind 2013), S.4: Unter Verwendung sorgfältig kontrollierter In-vivo- und In-vitro-Versuchssysteme und -Ansätze konnten wir die zuvor berichtete Induktion von DNA-Schädigungen durch mobiltelefon- spezifische Signale nicht reproduzieren. Darüber hinaus fanden wir keinen Hinweis auf ein direktes DNA-Schädigungspotenzial durch die neu untersuchte Signalmodulation, die in modernen Datenübertra- gungstechnologien verwendet wird. Auf der Grundlage unserer Untersuchungen können wir jedoch mo- dulationsspezifische Störungen [...] [sowie] die Rolle von EMF als mutmaßliches Co-Karzinogen oder Co-Stressfaktor, die unter bestimmten Umständen gesundheitsschädigende Wirkungen potenzieren könn- ten, nicht ausschließen.
(II) Die globalen wissenschaftlichen Einschätzungen zu den Endpunkten sind auf folgende Zitate zurück- zuführen
5 – EFHRAN
(5a) (Sienkiewicz, Schüz et al. 2012), S. 42: Insgesamt wird die Stichhaltigkeit der Beweise zu adulten Hirn- tumoren bestenfalls als begrenzt beschrieben. Diese Klassifikation ist jedoch mit Unsicherheiten behaftet, da der Nachweis eines erhöhten Hirntumorrisikos auf zwei groß angelegte Fall-Kontroll-Studien be- schränkt ist und es noch ungelöste Fragen zu möglichen Verzerrungen und Fehlern bei retrospektiven epidemiologischen Studien gibt. Darüber hinaus sind die Zeit-Trend-Analysen auch nicht mit einem star- ken Anstieg der Hirntumorinzidenz im Zusammenhang mit der Mobiltelefonnutzung vereinbar (S. 42).
(5b) (Sienkiewicz, Schüz et al. 2012), S. 43: Die Evidenz bezüglich der Auswirkungen geringer Ganzkörper- expositionen im Zusammenhang mit Basisstationen und Rundfunksendern ist schwach, was basierend auf wenigen, aber umfangreichen Studien eher darauf hindeutet, dass es keinerlei Auswirkungen gibt.
(5c) (Sienkiewicz, Schüz et al. 2012), S.43: Ob die höheren, aber stärker lokalisierten Expositionen durch Mobiltelefone selbst zu einem erhöhten Leukämierisiko bei Kindern und Jugendlichen beitragen könnten, ist noch zu klären. Daher wird die Evidenz insgesamt als unzureichend betrachtet.
(5d) (Sienkiewicz, Schüz et al. 2012), S. 43: [...] Evidenz, die auf fehlende Auswirkungen hinsichtlich Hy- persensitivität hindeutet, aber die Klassifizierung bezüglich der Symptome sollte als unzureichend be- trachtet werden.
(5e) (Sienkiewicz, Schüz et al. 2012), S.43: unzureichende Evidenz bezüglich der Möglichkeit eines Zu- sammenhangs zwischen langfristiger HF-Feldexposition und einem erhöhten Risiko für Demenz und die Parkinson-Krankheit.
Vorabfassung – wird durch die endgültige Fassung ersetzt.





















































































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