Page 204 - Auswirkungen-HF-EMF-auf-die-Gesundheit
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Drucksache 20/5646
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Deutscher Bundestag – 20. Wahlperiode
(14) Zusammenfassend testeten wir einzelne und wiederholte Expositionen gegenüber GSM-1800 und UMTS auf oxidativen Stress im Gehirn junger adult und älterer Ratten [...] Wir fanden keine Hinweise darauf, dass die Exposition gegenüber GSM-1800 und UMTS zu schädlichen Wirkungen durch oxidative Stres- sinduktion führen könnte.
(15) (Parham, Portier et al. 2016), S. 1: HF-EMF-Datensätze wurden nicht stark mit irgendwelchen Störungen, sondern stark mit Veränderungen bei verschiedenen [molekularen] Wegen verknüpft. Auf der Grundlage dieser Analysen wäre der vielversprechendste Bereich für weitere Forschung die Konzentration auf EMF und neurologische Funktionen und Störungen.
(16) Somit scheint die RF-EMF Exposition während der Nacht mit der Normalisierung der kortikalen Erreg- barkeit während dem Schlaf, welche durch die LWA widerspiegelt wird, zu interagieren. Diese Interak- tion mit einer Normalisierungsfunktion des Schlafes hat möglicherweise negative Auswirkung auf die schlafabhängige Leistungsverbesserung.
(18) Insgesamt deuten die erhaltenen Ergebnisse auf keine proinflammatorischen Auswirkungen der GSM- 900- und UMTS-Signale im Gehirn von Ratten hin, die wiederholt für 4 Wochen, nur mit dem Kopf und bis zu 15 W/kg exponiert wurden [...] Wir haben jedoch einen differentiellen Effekt des GSM-900-Sig- nals im Vergleich zum UMTS-Signal festgestellt [...] Der Spitzenleistungspegel ist somit im Gehirn von Ratten, die dem GSM-900-Signal ausgesetzt waren, höher und könnte den differentiellen Effekt erklären.
(19) [...] unsere Ergebnisse implizieren, dass es kein biologisches Merkmal dafür gibt, wie Probanden auf HF-EMF-Exposition reagieren.
(20) (FSM 2017), S.28: Zuerst wurde versucht die publizierte Reduktion der Vermehrung einer spezifischen Brustkrebszelllinie nach Behandlung mit PEMF zu bestätigen. Im Weiteren untersuchten wir, ob die PEMF-vermittelte Reduktion des Zellwachstums eine allgemeine Reaktion von Krebszellen oder eher auf ein definiertes Spektrum von Krebsarten beschränkt ist [...] haben aber weder eine Reduktion der Zellzahl noch eine Zunahme von abgestorbenen Zellen feststellen können, obwohl verschiedene Analy- semethoden, Zeitpunkte und experimentelle Expositionsbedingungen getestet wurden.
(22) [...] je geringer die Qualität der Expositionsbedingung, desto mehr positive Ergebnisse wurden festge- stellt. Dies traf selbst dann zu, wenn die drei spezifischen HF-bezogenen Expositionskriterien wie Tem- peratur, Schein-Exposition und Dosimetrie berücksichtigt wurden. Insbesondere beim Übergang von ei- nem Qualitätskriterium (Q1) zu fünf (Q5) beobachteten wir eine zunehmende negative Assoziation von positiven Ergebnissen und der Anzahl der erfüllten Kriterien, mit einem signifikanten Rückgang der po- sitiven Auswirkungen für Q5.
(24) [...] diese Studien liefern einige Hinweise darauf, dass eine LTE-Exposition die Hirnaktivität akut beein- flussen kann [...] die biologische Bedeutung der Ergebnisse, sofern vorhanden, ist unklar [...] eine Grup- pierung der Ergebnisse ist nur möglich, wenn eine angemessene Anzahl von Studien zur Verfügung steht, die ähnliche biologische Endpunkte untersuchen. Da dies bei Millimeterwellenstudien (MMW-Studien) nicht der Fall ist, ist eine detaillierte Analyse der durchgeführten Experimente nicht durchführbar [...] [THz-Studien] Obwohl sich viele Studien auf Genotoxizität, Gen- und Proteinexpression oder Zell- proliferation konzentriert haben, sind die Studien noch zu unterschiedlich, um Rückschlüsse auf mögliche Effekte zu erlauben.
(33a) (Negovetic und Regel 2011), S. 25: Die 2-Hz und 14-Hz pulsmodulierte Exposition zu HF EMF bewirkte eine Zunahme der spektralen Leistungsdichte des Schlaf-EEG im Frequenzbereich von Schlafspindeln.
(33b) (Negovetic und Regel 2011), S.7: Andererseits induzierte ein 2 Hz gepulstes Magnetfeld ohne den HF EMF Teil diesen Effekt nicht. Die Schlafqualität und die Schlafstadien wurden durch keine der Behand- lungen beeinflusst [...] Subkortikale Hirnstrukturen scheinen also nicht der primäre Wirkungsort von HF EMF zu sein.
(33c) (Lustenberger, Murbach et al. 2013), S.805: Die Veränderungen im zeitlichen Verlauf der SWA (»sleep slow-wave activity«, SWA) während der nächtlichen Exposition können eine Wechselwirkung von HF- EMF mit der Renormalisierung der kortikalen Erregbarkeit während des Schlafes widerspiegeln, mit ei- nem negativen Einfluss auf die schlafabhängige Leistungsverbesserung.
Vorabfassung – wird durch die endgültige Fassung ersetzt.