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Deutscher Bundestag – 20. Wahlperiode – 197 – Drucksache 20/5646 (II) Die Befundlage ergänzend aber nicht in der Tabelle aufgeführt sind Ergebnisse aus exposimetrischen
und dosimetrischen Studien
(Adibzadeh, Verhaart et al. 2015), S. 995: Hyperthermie (HT), bei der intensive HF-Energie auf einen Zielbereich fokussiert wird. Tiefenhyperthermie im Kopf- und Halsbereich (»head and neck«, H&N) beinhaltet das Induzieren von Energie auf ein Ziel mit 434 MHz über 60 Minuten. Zwar ist die Exposition des Gehirns gegenüber Streustrahlung nach wie vor beträchtlich, doch bisher wurden nur sehr begrenzte Nebenwir- kungen beobachtet. [...] Die Ergebnisse zeigen, dass die maximal induzierte SAR im Gehirn der Patienten die aktuellen Basisgrenzwerte (IEEE und ICNIRP) auf psSAR10g für Arbeitsumgebungen um das 14- fache überschreiten kann. Selbst unter Berücksichtigung der hohen lokalen SAR im Gehirn ergab die Bewertung der akuten Wirkungen nach den Allgemeinen Toxizitätskriterien (»Common Toxicity Crite- ria«, CTC) keine Hinweise auf eine schwerwiegende akute neurologische Wirkung.
(Adibzadeh, Bakker et al. 2015), S.66: Die Ergebnisse zeigen, dass die Variation der gemittelten SAR zwischen den verschiedenen Köpfen bis zu 16,4 dB bei einem Würfel von 1 cm3 im Gehirn erreichen kann [...]. Abschließend zeigen wir die Bedeutung der Kopfmorphologie als Quelle der Unsicherheit hinsichtlich dosimetrischer Studien zu Mobiltelefonen. Daher sollte jede dosimetrische Analyse, die sich mit der HF- Dosis in einer spezifischen Region des Gehirns befasst (z. B. Tumorrisikoanalyse), auf einer realen Mor- phologie basieren.
(Adibzadeh, van Rhoon et al. 2016), S. 488: Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Basisgrenzwerte für den Spitzen- wert der über 10 g räumlich gemittelten SAR (10 W kg-1) und den Spitzenwert für den Temperaturan- stieg im Gewebe (1 °C) um das bis zu 10,4- und 4,6-fache überschritten werden. Die Auswertung der akuten Wirkungen [...] ergab keinerlei Hinweise auf eine schwerwiegende akute Wirkung auf den Au- genapparat, obwohl die Augen hohen elektromagnetischen Feldern ausgesetzt waren, was zu einer hohen thermischen Dosis führte.
(Aerts, Joseph et al. 2016), S. 482: [...] ein relativer Fehler von weniger als 3,5 dB bei einem Datensatz mit einem geschlossenen Messring um eine ausreichend große Fläche (1 km2, mit einem durchschnittlichen Min- destabstand der umgebenen Fläche zum Ring von weniger als 100 m) erreicht wird.
(Bakker, Paulides et al. 2010), S.3115: Eine Sensitivitätsstudie ergab eine erweiterte Unsicherheit von 53% (SARwb) und 58 % (SAR10g) aufgrund von Abweichungen hinsichtlich der Simulationseinstellunge n und Gewebeeigenschaften. In dieser Studie haben wir festgestellt, dass der Basisgrenzwert der SARwb bei Kindern gelegentlich überschritten wird, bei Kleinkindern bis zu maximal 45%. Die maximalen SAR10g-Werte, die normalerweise bei Körpervorwölbungen zu finden sind, bleiben für alle untersuchten Szenarien unter dem Grenzwert. Unsere Ergebnisse weisen eine gute Übereinstimmung mit der Literatur auf, was darauf hindeutet, dass die empfohlenen ICNIRP-Referenzwerte möglicherweise einer Feinab- stimmung bedürfen.
(Bakker, Paulides et al. 2011), S. 4967: Die »Finite-Difference-Time-Domain«-(FDTD)-Modellierung wurde ver- wendet, um T (incr,max) bei sechs Kindern und zwei Erwachsenen zu berechnen, die orthogonalen Plan- wellenkonfigurationen ausgesetzt waren. In Anbetracht der Unsicherheiten in den Modellparametern ha- ben wir festgestellt, dass für Worst-Case-Szenarien bei den ICNIRP-Referenzwerten ein Spitzentempe- raturanstieg von bis zu 1 ◦C auftreten kann.
(Beekhuizen, Vermeulen et al. 2013), S.202: Die durchschnittlich gemessene Feldstärke von GSM900 betrug 0,21 V/m und von UMTS 0,09 V/m. In dem Modell wurden die GSM900-Feldstärken um 0,07 V/m un- terschätzt und die UMTS-Feldstärken um 0,01 V/m leicht überschätzt. NISMap bietet eine zuverlässige Möglichkeit, die Exposition gegenüber HF-EMF in der Umgebung für epidemiologische Studien zu HF- EMF und Gesundheit in Ballungsgebieten zu bewerten.
(Beekhuizen, Vermeulen et al. 2014), S. 22: Wir fanden eine Spearman-Korrelation von 0,73 zwischen modellier- ten und gemessenen HF-EMF des gesamten Downlinks von Basisstationen. Die durchschnittliche mo- dellierte und gemessene HF-EMF betrug 0,053 bzw. 0,041 mW/m2 und die Genauigkeit (Standardabwei- chung der Unterschiede zwischen vorhergesagten und gemessenen Werten) betrug 0,184 mW/m2. Die Berücksichtigung von Informationen zu Gebäudeeigenschaften verbesserte die Modellvorhersagen nicht.
 Vorabfassung – wird durch die endgültige Fassung ersetzt.
























































































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