Page 136 - Auswirkungen-HF-EMF-auf-die-Gesundheit
P. 136

Drucksache 20/5646
Sonstige Aspekte (Endpunkte)
In einer britischen Fall-Kontrollstudie (Elliott et al. 2010) mit 1.397 Fällen und 5.588 Kontrollen wurde der mög- liche Zusammenhang zwischen der Exposition von Müttern bei den HF-EMF von Mobilfunkbasisstationen wäh- rend der Schwangerschaft und dem Auftreten von Krebs bei ihren Kindern untersucht. In dieser Studie wurde die häusliche Exposition bei Mobilfunkbasisstationen mit einer auf Betreiberdaten und Messungen basierenden Be- rechnung bestimmt. Dahingegen lagen zur Exposition des Kindes nach der Geburt sowie zur pränatalen Exposi- tion bei anderen HF-EMF-Quellen keine Schätzungen vor. Es wurde kein Hinweis auf einen möglichen Zusam- menhang zwischen der Exposition der Mütter bei HF-EMF von Mobilfunkbasisstationen während der Schwan- gerschaft und dem Auftreten von Krebs bei Kindern gefunden. Die Studienqualität wurde als hoch bewertet.
Sudan et al. (2013) untersuchten bei mehr als 52.000 Kindern aus der dänischen DNBC-Kohorte den dauer- haften Hörverlust bei 7-jährigen Kindern in Verbindung mit ihrer Mobiltelefonnutzung. Bei einer von drei unter- schiedlichen Auswertungsmethoden war ein Ergebnis statistisch signifikant. Die Autoren schlussfolgerten einen schwachen Zusammenhang zwischen der Mobiltelefonnutzung und einem dauerhaften Hörverlust bei Siebenjäh- rigen, aufgrund der unklaren Kausalität sei das Ergebnis jedoch nur mit Vorsicht zu interpretieren. Die Studien- qualität wurde aufgrund der Expositionsbestimmung mit einem Fragebogen als moderat bewertet.
Wirkungen auf ältere Menschen in der epidemiologischen Studie
Im Rahmen des systematischen Reviews konnte keine experimentelle Studie gefunden werden. Zudem wurde nur eine epidemiologische Publikation (Hardell et al. 2004) zu den Wirkungen von Mobilfunkexposition auf Men- schen über 65 Jahren identifiziert. Diese Studie war von moderater Qualität (Abb. 5.3). Die deutliche methodische Schwäche wurde bezüglich des Kriteriums Confidence in the exposure (Qualität der Expositionsbestimmung) aufgrund der Expositionsbestimmung mithilfe eines Fragebogens identifiziert. Die Studienqualität wurde als mo- derat bewertet.
Abb. 5.3 Biasrisikobewertung für die epidemiologische Studie zu älteren Menschen (n = 1)
– 136 –
Deutscher Bundestag – 20. Wahlperiode
       Die Bewertungen der einzelnen Kriterien sind Grundlage für die Zuordnung der Studie zu den Qualitätskategorien hoch, moderat, gering (Kap. 8.2.4). Die Schlüsselkriterien sind gefettet bzw. umrandet.
Quelle: femu 2019, S. 18
Hardell et al. (2004) führten eine Fall-Kontrollstudie mit 1.429 Fällen und 1.470 Kontrollen im Alter von 20 bis 80 Jahren zum Zusammenhang zwischen Mobil- und Schnurlostelefonnutzung und dem Risiko für Hirntumor mit dem Fokus auf unterschiedliche Altersgruppen in Schweden durch. In der Altersgruppe der 70- bis 80-Jähri- gen wurden keine statistisch signifikanten Ergebnisse für das Auftreten von Hirntumor bei den Nutzern analoger und digitaler Mobiltelefone sowie Schnurlostelefonen gefunden. Die Studienqualität wurde aufgrund der Exposi- tionsbestimmung mithilfe eines Fragebogens als moderat bewertet.
Vorabfassung – wird durch die endgültige Fassung ersetzt.






















































































   134   135   136   137   138