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Deutscher Bundestag – 20. Wahlperiode – 125 – Drucksache 20/5646 Wirkungen auf Kinder in experimentellen Studien
Insgesamt 12 experimentelle Studien befassen sich mit der Wirkung von HF-EMF des Mobilfunks auf Kinder und Jugendliche. Größtenteils wurde die Wirkung auf die Hirnaktivität und kognitive Funktionen untersucht (neun Studien), drei Studien untersuchten verschiedene allgemeine physiologische Parameter (z. B. Herz- und Atemfre- quenz). V on diesen Studien waren sechs (50 %) von hoher, fünf (42 %) von moderater und eine Studie (8 %) von geringer Qualität (Abb. 5.1).
Methodische Schwächen wurden insbesondere bezüglich des Kriteriums All measured outcomes reported (Vollständigkeit und Dokumentation der Daten) identifiziert. Insgesamt 67 % aller experimentellen Studien wur- den hier mit einem definitiv hohen Biasrisiko bewertet, da die Ergebnisse nicht vollständig oder ausreichend detailliert präsentiert wurden. Beispielsweise wurden in vielen Fällen nur die Mittelwerte von Messergebnissen aller Teilnehmenden gezeigt, ohne die individuellen Ergebnisse aufzuführen. Weitere Schwächen wurden zudem bei den Kriterien Confidence in the outcome assessment (Qualität der Auswertung der Ergebnisse) und Attri- tion/exclusion rate (Anzahl und Charakterisierung ausgeschlossener Versuchsteilnehmer) gefunden. Beim Krite- rium Confidence in the outcome assessment wurden fünf Studien (42 %) mit einem wahrscheinlich hohen Risiko für Bias bewertet, da nicht klar war, ob die Auswertung verblindet erfolgte oder weil Angaben zur Durchführung der Auswertung fehlten. Bei Attrition/exclusion rate wurde für vier Studien (33 %) ein wahrscheinlich hohes Risiko für Bias ermittelt, da keine Angaben zu Verlusten und Ausschlüssen von Teilnehmenden gemacht wurden und sich aus den Ergebnissen auch nicht ermitteln ließ, ob und welche Daten einzelner Teilnehmer erhoben wur- den (All measured outcomes reported). Alle anderen Kriterien wurden überwiegend (zu mindestens 83 %) mit einem wahrscheinlich oder definitiv geringen Risiko für Bias bewertet.
Abb. 5.1 Biasrisikobewertung für experimentelle Studien (n = 12)
     Die Kriterienbewertungen sind Grundlage für die Zuordnung der Studien zu den Qualitätskatego- rien hoch, moderat, gering (Kap. 8.2.3). Die Schlüsselkriterien sind gefettet bzw. umrandet. Summe ( [%]) stellt die Verteilung der 4 Biasrisikokategorien separat für jedes einzelne Kriterium über alle Studien hinweg in prozentualen Balkenanteilen dar.
Quelle: femu 2019, S. 15
Vorabfassung – wird durch die endgültige Fassung ersetzt.




























































































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