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Deutscher Bundestag – 20. Wahlperiode – 115 – Drucksache 20/5646 drei limitierte Hinweise (blaue Schrift, T5, T25, T35). Bei einem gelang der Nachweis eines Effekts (rote Schrift,
T4) (Kap. 4.5.2.3).
Von den im Rahmen des DMF untersuchten 39 Endpunkten (davon 31 mal keine Effekte, 4 mal inadäquate Hinweise, 1 mal limitierte Hinweise, 3 mal Nachweis eines Effekts) gab es bei 13 keine neuen Erkenntnisse (Z18, Z20, Z31, T10, Ga16, Ga 29, Gc1, Gc7, Gc13, Gc16, Gc20, Gc31, Gc 33). Bei 8 konnten die DMF-Ergebnisse bestätigt werden. 6 davon wiesen keine Effekte nach (T20, T31, T33, Ga10, Ga14, Gc3), 2 lieferten nach wie vor inadäquate Hinweise (Z24, Gc2) (Kap. 2.5.2.1).
Neubewertungen aufgrund aktueller Forschungsergebnisse wurden in 19 Fällen vorgenommen (d. h. Zell- farbe und Schriftfarbe weichen voneinander ab) (Kap. 2.5.2.2):
– GrünGelb Z19, Z25, Z26, T1, T6, T7, B12, Ga9, Ga12, Gc6, Gc29
– GrünBlau T21, Ga13
– GelbBlau B10
– BlauRot B9
– RotGelb Z27
– RotBlau T32, Ga15
Vergleich mit dem DMF-Hauptprogramm
Im Folgenden wird diskutiert, welche Bestätigungen, Relativierungen bzw. zusätzliche Erkenntnisse die neueren Forschungsergebnisse im Vergleich zum Kenntnisstand des DMF-Hauptprogramms erbracht haben.
Bestätigungen
Tabelle 4.6 zeigt, dass von den 39 Endpunkten, die im Rahmen des DMF-Programms untersucht und bewertet wurden, die folgenden 8 durch die neueren Forschungsergebnisse bestätigt wurden (Zellenfarbe satt):
Die Abwesenheit von Effekten bei Exposition gegenüber HF-EMF zeigte sich in Tierstudien zur Blut-Hirn- Schranke (T20) zum Immunsystem (T31) und zu Sinnesorganen – Auge, Gehör (T33). In Humanstudien zu akuten gesundheitlichen Effekten bestätigten die neueren Arbeiten die Einschätzung, dass HF-EMF kaum als Ursache für akute unspezifische Gesundheitssymptome gelten können (Ga14) und dass eine mögliche Beeinflus- sung von kognitiven Funktionen kein gesundheitliches Risiko darstellt (Ga10). Neuere Forschungsarbeiten zu chronischen gesundheitlichen Effekten zeigten, dass die gegenwärtig verfügbaren Daten zum Mobiltelefonge- brauch und dem Hirntumorrisiko bei Kindern und Jugendlichen für den Beleg einer Risikoerhöhung nicht ausrei- che (Gc3).
Zu konstatieren ist jedoch, dass nach wie vor die Fragen, ob HF-EMF auf zellulärer Ebene das Risiko von Genschädigungen erhöhen (Z24) und ob die Langzeitnutzung von Mobiltelefonen bei Erwachsenen das Risiko, an einem Tumor im Kopfbereich zu erkranken, vergrößert oder nicht (Gc2), momentan nicht mit Sicherheit be- antwortet werden können.
Relativierungen bzw. Hinweise auf Effekte
Von den 25 (übrigen) Endpunkten, die gemäss DMF Abwesenheit von Effekten zeigen (grüne Zellfarbe), weisen aufgrund der neuen Studien 13 nicht mehr so eindeutig in diese Richtung (zu den dann noch verbleibenden 12 Ef- fekten liegen keine neuen Erkenntnisse vor).
Die Relativierungen betreffen Zellstudien zu Stressproteinausschüttung (Z19), Genexpression (Z26) sowie zu Sauerstoffradikalen (Z25), die als ein möglicher Wirkmechanismus diskutiert werden, wie Zellfunktionen durch EMF beeinflusst werden könnten. Festzuhalten ist, dass aufgrund der neueren Studien ein solcher über Sauerstoffradikale vermittelter Wirkmechanismus nicht mehr ausgeschlossen werden kann.
       Vorabfassung – wird durch die endgültige Fassung ersetzt.















































































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