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Deutscher Bundestag – 20. Wahlperiode – 105 – Drucksache 20/5646
 (19) (BfS 2008, S.23) Sollten genotoxische Effekte beobachtet werden, könnte die Genexpressionsstudie Zielmoleküle aufzeigen. (SSK 2011, S.9): Der Umstand, dass unter den als »reguliert« klassifizierten Genen häufig diejenigen zu finden waren, die für Hitzeschockproteine (HSP) codieren [...] weist darauf hin, dass thermische Effekte nicht auszuschließen sind. Aus den Ergebnissen lassen sich keine relevanten Veränderungen der Genexpression durch Mobilfunkfelder ableiten.
Anderes
Kinder- und Jugendliche
Eine DMF Studie (29) untersuchte einen möglichen Zusammenhang zwischen HF-EMF Exposition und gesund- heitlichen Beschwerden bei Kindern. Die Studienergebnisse deuten nicht auf größere gesundheitliche Beschwer- den bzw. eine höhere Gefährdung von Kindern durch HF-EMF hin (SSK 2011, S. 10).
Zitatliste
(29) (SSK 2011, S. 10): Zusammenhang zwischen der mit Personendosimetern erfassten individuellen Expo- sition [...] und dem Befinden von 3.022 Kindern und Jugendlichen [...] kein Zusammenhang zwischen der RF-EMF-Exposition und chronischen sowie akuten Beschwerden wie Kopfschmerzen, Gereiztheit, Nervosität, Schwindel, Angst, Einschlafprobleme und Müdigkeit [...].
Ältere Menschen
Dieser Bereich wurde im Rahmen des DMF nicht untersucht.
Immunsystem
Zwei DMF Projekte (11a, 14b) untersuchten potenzielle Wirkungen von HF-EMF auf das Immunsystem. Die Ergebnisse erlauben den Schluss, dass Mobilfunkfelder keinen Einfluss auf das Immunsystem haben (SSK 2011, S. 38).
Zitatliste
(11a) (BfS 2008, S.23): Hinsichtlich Zellvermehrung und Lebensfähigkeit, Zellzyklus, Apoptose [...] sowie Phagozytoseaktivität [...] traten keine Unterschiede zwischen exponierten Zellen und scheinexponierten Kontrollen auf. Eine gesteigerte Produktion des Stressproteins HSP-70 wurde in diesem Zellsystem nicht beobachtet.
(14b) (BfS 2008, S.35): Hinweise auf eine Dauerstress-ähnliche Belastung der exponierten Tiere oder eine negative Beeinflussung des Immunsystems ergeben sich sowohl nach Ansicht der Autoren der Studie als auch nach Meinung des BfS aus den Ergebnissen nicht.
(SSK 2011, S. 29): Auch die immer wieder durchgeführten Untersuchungen zu Effekten auf verschiedene Blutparameter (z. B. Reticulozyten, »Geldrolleneffekt«), z. B. vor und nach der Errichtung einer Mobil- funkbasisstation, sind aus Sicht des Robert-Koch-Instituts »spekulativ und basieren nicht auf einem va- lidierten diagnostischen Ansatz«.
Metabolismus
Das Projekt (23) wurde nachträglich ins DMF aufgenommen, um aufzuklären, ob der in der Studie (20) beobach- tete Effekt, dass eine chronische Ganzkörperexposition von Mäusen mit GSM 900 bei einem SAR-Wert von 0,4 W/kg eine zwar geringe aber statistisch signifikante Gewichtszunahme mit sich brachte, eine metabolische Ursache hat.
Im Ergebnis zeigte sich, dass bei hohen SAR-Werten von 4 W/kg die metabolische Umsatzrate der Tiere sank. Dieser SAR-Wert lag zwar unterhalb der Schwelle für eine messbare Erhöhung der Körperkerntemperatur, löste aber bei den Versuchstieren bereits thermoregulatorische Reaktionen aus. Bei niedrigeren SAR-Werten (0,08
  Vorabfassung – wird durch die endgültige Fassung ersetzt.
















































































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