Page 9 - Elektromagnetische Befeldung mit Mobilfunkstrahlen
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LITERATUR
 wird. Das rostrale Ende des Hirnstammes und damit das Bindeglied zum Endhirn, Telencephalon, bildet das Zwischenhirn, Dienencephalon. Hierzu gehören der Hypothalamus, Subthalamus und das Thalamoencephalon. Das Thalamoencephalon stellt die zentrale Sammelstelle dar, die mit wenigen Ausnahmen alle afferenten Erregungen durchlaufen, bevor sie an die Großhirnrinde übermittelt werden. Es wird in Thalamus, Epithalamus und Metathalamus unterteilt. Das Endhirn, Telencephalon besteht aus den zwei Hemisphären und einem unpaaren Mittelstück, dem Telencephalon medium. Dieses verbindet die beiden Hemisphären, beziehungsweise deren Binnenräume, die Seitenventrikel untereinander und mit dem Zwischenhirn. Zusätzlich werden die Hemisphären über den Hirnbalken, den Corpus callosum miteinander verbunden. Jede Hemisphäre setzt sich aus dem außen gelegenen Hirnmantel, Pallium, und den innen gelegenen Ganglienhügel mit dem Corpus striatum zusammen. Der Hirnmantel besteht aus zwei phylogenetisch alten Anteilen, dem Paleopallium und dem Archipallium und einem jüngeren Mantelabschnitt, dem Neopallium. Erstere verkörpern das ursprüngliche Riechhirn, Rhinencephalon, zu welchem auch die so genannten Riechkolben, Bulbi olfactorii zählen. Ursprünglich war die Funktion des Großhirns hauptsächlich auf das Riechen ausgerichtet, im Laufe der Evolution der Wirbeltiere wurden ihm in zunehmendem Maße weitere Aufgaben, wie das Speichern und Modulieren von Sinneseindrücken, die bewusste Wahrnehmung und die Gedächtnisfunktion, übertragen (Nickel et al., 1991).
Blutversorgung des Gehirns
Die Hauptgefäße zur arteriellen Versorgung des Gehirns sind die Aa. carotis internae und die Aa. vertebrales. Diese beiden Arterienpaare bilden an der Hirnbasis durch Anastomosen einen Arterienring, den Circulus arteriosus cerebri oder auch Circulus willisii genannt siehe Abbildung 1. Diese anatomische Besonderheit ermöglicht bis zu einem gewissen Grad eine kontinuierliche Blutversorgung des Gehirns auch im Falle pathologischer arterieller Minderdurchblutung, zum Beispiel durch Thromben oder Embolien verursacht, wenn diese vor dem Zirkulus willis auftreten. Die A. carotis interna entsteht aus der Teilung der A. carotis communis, in die A. carotis interna und externa. Sie gelangt durch den Canalis caroticus in die Schädelhöhle und gibt hier ein Gefäß zum Auge ab, die A. ophtalmica. Die A. carotis interna teilt sich in die A. cerebri media und rostralis. Erstere versorgt die lateralen Anteile und letztere die
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