Page 69 - Elektromagnetische Befeldung mit Mobilfunkstrahlen
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DISKUSSION
 infundiert und die Integrität der BHS mittels der Bestimmung der unidirektionalen Influxkonstante Kin untersucht. Bei Rapoport ergibt sich nach 1,8 mol/l Arabinose Gabe ein Anstieg der Kin in einigen Arealen um das 20fache im Vergleich zur Infusion von Kochsalzlösung. In Versuchen mit Evansblue als Marker wurde nach Infusion von isotoner Kochsalzlösung keine Öffnung der BHS beobachtet (Rapoport et al., 1980). In unseren Versuchen sind die Kin-Werte nach Infusion 1,6 mol/l Arabinoselösung um das 2 bis 6fache höher als nach Gabe isotoner Kochsalzlösung. Dieser Größenunterschied erniedrigt sich auf das 1-2,5fache nach Gabe 1,0 mol/l Arabinoselösung und ist nach Infusion von 0,5 mol/l Lösung nur noch in vier Arealen (Mesencephalon, Diencephalon, Cortex und Cerebellum) auf der Infusionsseite in geringem Ausmaß zu sehen. Die linke Seite entspricht in allen Arealen den Ergebnissen nach Infusion von Kochsalzlösung. Eine Erklärung für die erhöhte Kin der jeweiligen Areale ist deren gemeinsame Blutversorgung durch die A. carotis interna. Die Arabinoselösung wird in die rechte A. carotis interna injiziert und verteilt sich daher hauptsächlich in der A. cerebri media, die wiederum das Diencephalon, Mesencephalon und der Cortex versorgt (Vergleiche Abbildung 1). Daher wirkt hier die hyperosmolare Lösung stärker als in den übrigen Hirnarealen. Im Cerebellum, das von kaudal versorgt wird, sind die höheren Werte durch die besondere Blutversorgung des Gehirns, den Circulus willisii, zu erklären. In diesem Fall wird die in die rechte A. carotis interna infundierte hyperosmolare Lösung über den Zirkulus in die Versorgungsgebiete der contralateralen Seite und der kaudalen Hirnarterien transportiert und kann dort die BHS der zentralen Areale beider Hemisphären öffnen. Das so genannte crossover der hyperosmolaren Lösung tritt in Abhängigkeit des systemischen Blutdrucks, des cerebralen Blutflusses und der Infusionsparameter auf (Rapoport, 1976). Daher ist es besonders wichtig, eine reproduzierbare Methode anzuwenden und auf standardisierte Versuchs- und insbesondere Infusionsbedingungen zu achten.
Ebenso wie in anderen Arbeiten, die auch die unidirektionale Influxkonstante zur Beschreibung der Integrität der BHS nutzen (Ohno et al., 1978; Preston and Prefontaine 1980; Williams et al., 1984), stellt sich die Frage ab welchen Kin-Werten von einer Öffnung der BHS ausgegangen werden kann und welche Werte Basalwerten einer geschlossene BHS entsprechen. Ein direkter Vergleich der Werte
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