Page 36 - Elektromagnetische Befeldung mit Mobilfunkstrahlen
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MATERIAL UND METHODEN
 3.3 Aufbau der Expositionskammern
Grundsätzlich besteht eine Hochfrequenzexpositionsanlage aus einem Hochfrequenzsignalgenerator, einem Leistungsverstärker, der Expositionseinrichtung und einem reflektierenden oder absorbierenden Abschluss. Die Anforderungen unseres Konzeptes beinhalteten eine kontinuierliche Exposition von über 120 Ratten pro Kammer über 20 Monate, 24 Stunden am Tag, mit GSM 900 MHz und UMTS 1966 MHz und einer GK-SAR 0,4 W/kg. Neben der Homogenität des Feldes (linear polarisierte Welle) musste eine tierartgerechte Haltung unter kontrollierten klimatischen Bedingungen und die Tierpflege gewährleistet sein. Zu diesem Zweck wurden drei spezielle Hochfrequenz-Expositionskammern (EMC- Technik & Consulting, Stuttgart) für die GSM-, UMTS-, und Scheinexposition für den Versuch aufgestellt. Alle drei Kammern waren in Konstruktion und Aussehen identisch siehe Abbildung 5. Die Kammermaße betrugen 370 cm x 370 cm x 370 cm. Die Wand bestand auf der Innenseite aus 2 cm dicken Pressspanplatten und an der Außenseite aus 1 mm dickem verzinktem Stahlblech. Das Metall diente als Abschirmmaßnahme gegen externe Feldeinflüsse. Um unkontrollierbare Interferenzeffekte infolge von Mehrfachreflexionen und Superpositionen der in der Kammer generierten Strahlen zu verhindern, waren diese auf der Innenseite komplett mit Hochfrequenzabsorbermaterial (verlustbehafteter Schaumstoff aus Kohlenstoff) ausgekleidet. Je nach Bestrahlungsart erzeugte ein GSM-Messsender mit GSM- Modulation (Rohde & Schwarz GmbH & Co. KG, München) bzw. ein Generator für UMTS-Strahlen (Generischer UMTS-Generator, Gesellschaft für Medizin und Technik, Uni Wuppertal) das mit einem typischen Mobilfunksignal modulierte Hochfrequenzsignal bei einer Trägerfrequenz im Bereich des nachzubildenden Funksystems (GSM: 900 MHz alle acht timeslots belegt, UMTS: 1966 MHz). GSM- Messsender und der Generator für UMTS-Strahlen befanden sich außerhalb der Kammern und waren mit jeweils einem Leistungsverstärker (BONN Elektronik GmbH, Ottobrunn) versehen, welcher das Signal auf den im Experiment benötigten Leistungspegel anhob. An die Kontrollkammer war kein Generator angeschlossen.
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