Page 26 - Elektromagnetische Befeldung mit Mobilfunkstrahlen
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LITERATUR
 Die Zusammenhänge von E und H im Nahfeldbereich sind weitaus komplexer, weil ihre Maxima und Minima, anders als im Fernfeld, nicht zeitgleich an denselben Orten in Ausbreitungsrichtung auftreten. Im Nahfeld kann die Struktur des EMF sehr inhomogen sein, das heißt, es können in manchen Bereichen fast reine E-Felder, in anderen fast reine H-Felder auftreten. Für die Strahlenbelastung durch Basisstationen des Mobilfunks ist nur das Fernfeld relevant. Dieses beginnt je nach Dimension der Antenne und Fokussierung der Strahlen im Abstand von einigen Metern. Der Nahfeldbereich der Antenne ist für Personen nicht zugänglich. Bei der Strahlenbelastung durch Mobiltelefone herrschen jedoch Nahfeldbedingungen.
Übertragung von Informationen durch Mobilfunk
Jede EMW wird charakterisiert durch ihre Frequenz, Amplitude und ihren Phasenzustand. Demzufolge kann man digitale Daten mit Hilfe der Frequenz- (FM), Amplituden- (AM) oder Phasenmodulation auf die Trägerwelle übertragen. Die Modulation kann kontinuierlich (Radio) und gepulst, nur in bestimmten Zeitfenstern, auftreten.
In der mobilen Telekommunikation werden Daten nur zwischen Mobiltelefon und der nächstgelegenen Basisstation über Radiowellen übertragen. Von der Basisstation werden diese Daten via Leitungen oder Richtfunk zum Vermittlungs- oder Zentralrechner übertragen. Jede Basisstation versorgt ein definiertes Areal, die so genannte Zelle. Je nach Bedarf ist diese kleiner (in der Stadt) oder größer (in ländlichen Gegenden). Das Mobiltelefon hält kontinuierlich Kontakt zu der nächstgelegenen Basisstation. Je näher sich diese befindet, desto niedriger ist die Sendeleistung des Mobiltelefons und damit die Strahlenbelastung für den Benutzer. Die Basisstation strahlt in einem bestimmten Winkel in vertikaler Richtung ab. Das bodennahe Umfeld wird also weniger belastet als die Umgebung in einigen Metern Entfernung. Die Leistungsflussdichte des EMF ist abhängig von der elektrischen Sendeleistung und der Abstrahlcharakteristik der Antenne.
Die heute in Europa gebräuchlichen Mobilfunkübertragungssysteme sind GSM (Global System for Mobile Communication) und UMTS (Universal Mobile Telecommunication System). GSM sendet auf Frequenzen von 900 und 1800 MHz im Frequenz- oder Zeitmultiplexverfahren. Bei ersterem senden Mobilfunkgeräte und
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